Anwender zieht es in die Wolke

SAP schwächelt bei CRM

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Gartner-Analyst Chris Pang über CRM-Anbieter: "Auf Sicht werden diejenigen vorne sein, die sich auch um kleine und mittlere Kunden kümmern."
Gartner-Analyst Chris Pang über CRM-Anbieter: "Auf Sicht werden diejenigen vorne sein, die sich auch um kleine und mittlere Kunden kümmern."
Foto: Gartner

Gartner erklärt das maue Abschneiden SAPs zum Teil mit Wechselkursturbulenzen und dem schwachen Euro. In Europa behaupten die Walldorfer indes ihre CRM-Spitzenposition. Das deutet darauf hin, dass die großen Wettbewerber gegenüber SAP vor allem in jungen Märkten wie Asien und Lateinamerika punkten.

SAP: HANA hemmt CRM

Chris Pang, CRM-Experte bei Gartner, verweist darüber hinaus darauf, dass der spezifische SAP-Lebenszyklus im vergangenen Jahr den CRM-Absatz nicht eben förderte. Viele Kunden seien damit beschäftigt gewesen, ihr SAP-ERP auf den neuesten Stand zu bringen und Innovationen wie die In-Memory-Datenbank HANA zu evaluieren. Das habe den Spielraum für CRM-Investitionen auf Anwenderseite merklich eingeschränkt.

Immerhin hält es Pang für möglich, dass SAP kurzfristig wieder an Salesforce.com vorbeiziehen könnte. Zu Prognosen über 2013 hinaus will sich Pang hinsichtlich der Anbieterkräfteverhältnisse nicht hinreißen lassen. „Auf Sicht werden diejenigen vorne sein, die sich auch um kleine und mittlere Kunden kümmern“, so Pang.

Nach Wachstumsrate ist IBM der Aufsteiger schlechthin im Gartner-Ranking. Pang erläutert, dass hier der Fokus nicht auf klassischen CRM-Tools liege. Big Blue sei im Sommer 2010 mit der Akquisition der Unica Corporation in den Markt für kundenorientierten Software eingestiegen. Seither konzentriere man sich auf den Vertrieb von Lösungen für das Marketing- und Campaign-Management.

Das CRM-Angebot von IBM sei im Kern getrieben durch das starke Portfolio im Bereich Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI), Business Analytics und Big Data. Kunden seien deshalb vor allem Anwender, die mittels Datenanalyse nach den bestmöglichen Antworten auf Marketing-Fragen suchten. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Zur Startseite