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SAP will Kunden zu mehr Innovation überreden

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

HANA wird immer mehr zum Fundament für Anwendungen

Abhilfe soll an dieser Stelle beispielsweise die In-Memory-Datenbank HANA schaffen. Snabe stellt den SAP-Anwendern damit eine Vereinfachung ihrer Infrastrukturen in Aussicht. Er bekräftigte das Ziel, mit HANA klassische Strukturen rund um relationale Datenbanken und Data Warehouses ablösen zu wollen. Das System skaliere mittlerweile so weit, dass sämtliche Daten eines Unternehmens im schnellen Hauptspeicher gehalten werden könnten.

Sehe man von den üblichen Kinderkrankheiten ab, sei HANA für den derzeitigen Release-Status bereits eine runde Sache, sagt Andreas Bitterer, Research Vice President von Gartner. Allerdings seien die Endkunden derzeit noch weit entfernt davon, Nutzen aus so einem System ziehen zu können. Das liege allerdings nicht an mangelhafter Technik, sondern vielmehr daran, dass die IT in der Regel mit alltäglichen Betriebssorgen beschäftigt sei und oft auch nicht über das nötige Budget für HANA verfüge. Grundsätzlich gehöre der In-Memory-Technik jedoch die Zukunft, so der Gartner-Analyst. Die Technik sei zwar nicht neu, habe in der jüngeren Vergangenheit jedoch große Fortschritte gemacht. Es brauche aber seine Zeit, bis die Anwenderunternehmen dies adaptierten. Die Entwicklung an sich sei jedoch nicht mehr umkehrbar.

Das sehen offenbar auch die SAP-Verantwortlichen so. Künftig soll HANA das Fundament vieler SAP-Anwendungen bilden. Snabe zufolge steht das System aktuell vor seiner dritten Ausbaustufe. Nachdem es im vergangenen Jahr hauptsächlich um die Grundlagentechnik und die Beschleunigung im Daten-Handling, sowie 2012 um die Integration in bestehende Infrastrukturen beispielsweise neben einem Business Warehouse gegangen sei, werde HANA künftig auch in der Lage sein, als Basis für transaktionale Systeme zu dienen.

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