Schrittweise Erhöhung bis 2012

SAP zwingt Kunden auf 22 Prozent

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Letztlich räumt SAP mit seinem Entschluss auch ein, dass die neuen Technologien, die man seinen Kunden seit Jahren schmackhaft macht, alles, nur nicht weniger Komplexität bringen. "Jahrelang hat man die neuen Architekturen als Segen verkauft", erinnert Christian Hestermann von Gartner. Dass der nicht wie versprochen eintritt, wird der Kunde nun auch an seinem Budget spüren.

Als Gegenleistung für die steigenden Kosten verspricht SAP unter anderem: Mit dem Enterprise Support besteht Anspruch auf eine durchgehende (24x7) Unterstützung für geschäftskritische Anwendungen auf Basis eines Service Level Agreements, inklusive kontinuierlicher Qualitätskontrollen sowie Beratung und Hilfe bei der Implementierung von Erweiterungspaketen (Enhancement Packages) für SAP ERPERP und Softwarekorrekturen (Support Packages). Für R/3-Kunden gilt außerdem, dass die erweiterte Wartung auf Basis der 5-1-2 Wartungsstrategie für Kunden, die die Releases 4.6c und 4.7 einsetzen, in den Enterprise Support eingebunden und um ein Jahr verlängert wird. Alles zu ERP auf CIO.de

Analysten: Wechsel des Software-Anbieters lohnt sich nicht

Eine Alternative wird es für die wenigsten geben. IDC-Analystin Elaina Stergiades sieht in dem Schritt zum Enterprise Support eine zeitgemäße Weiterentwicklung: "Es verdeutlicht einen Trend, der sich bei Dienstleistungen im Software-Support abzeichnet", sagt sie. Auch Gartner-Kollege Christian Hestermann sieht daher für die Kunden keine Möglichkeit, der Gebührenerhöhung auszuweichen. "Fachlich lässt sich die Argumentation von SAP nachvollziehen", sagt er. "Die Kunden brauchen sicher mehr Unterstützung als das früher der Fall war." Von einem Wechsel des Softwarelieferanten rät er ab: "Bei anderen Softwareherstellern ist die Situation für die Kunden nicht unbedingt besser."

Angesichts dessen bleibt SAP-Anwendern nicht viel übrig, wie sie reagieren können. Eines vielleicht: "Wenn sie die Kröte schon schlucken müssen", so Hestermann, "dann sollten sie das neue Angebot von SAP wenigstens so weit wie möglich ausschöpfen." Vielleicht lässt sich ein Teil des gestiegenen Aufwands dadurch reduzieren, dass nun SAP Aufgaben übernehmen wird, die zuvor die eigenen Mitarbeiter erledigen mussten.

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