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27.04.2015
Von Dietmar Schlößer
Dietmar Schlößer von Deloitte Germany wettet, dass sich die Anzahl der Geschäftsreisen pro Kopf innerhalb der nächsten zehn Jahre mindestens halbiert.
Dietmar Schlößer, Deloitte Germany
Dietmar Schlößer, Deloitte Germany
Foto: Deloitte

Ich habe einen Traum. Was wäre, wenn ich keine unnötige Zeit mehr an Bahnhöfen oder Flughäfen, in Verkehrsstaus und Warteschlangen oder mit der Bekämpfung von Folgeerscheinungen interkontinentaler Geschäftsreisen verbringen würde, ohne dadurch mein Berufsleben in postdigitaler Eremitage fristen zu müssen?

Laut einer HP-Studie aus dem Jahr 2013 verbrachten 54 Prozent der befragten 600 europäischen Geschäftsleute mindestens die Hälfte ihrer Reisezeit mit Arbeit, die direkt mit dem Zweck der Geschäftsreise zu tun hat. Die Weiterentwicklung mobiler Technologien der vergangenen Jahre hat sicherlich zu großen Produktivitätsfortschritten geführt, allerdings sind wir aus meiner Sicht noch ein Stück weit von der oft beschworenen "Ubiquität" rechnergestützter Informationsverarbeitung entfernt. Darüber hinaus spielen dauerkommunizierende Passagiere und die Abhängigkeit von zuverlässig funktionierenden Transportsystemen für mich eine ebenso wichtige Rolle.

Was den Schutz sensibler Informationen angeht, so erscheint mir nach ungewolltem Mithören verschiedenster Telefonate eine Bahncard zuweilen als sehr sinnvolle Investition für jeden nachrichtendienstlichen Mitarbeiter. Allen Fortschritten mobiler Technologien und (inter-)nationaler Transportmittel zum Trotz empfinde ich Geschäftsreisen im Hinblick auf meine Produktivität nach wie vor alles andere als zeitoptimal.

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Foto: cio.de

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Zudem ist die aus meiner Sicht beste Option, nachhaltiges Wirtschaften und Umweltverträglichkeit in Bezug auf das Verkehrsaufkommen zu fördern, wann immer möglich nicht zu reisen. Daher möchte ich ein alternatives Szenario vorschlagen: Statt zum persönlichen Gespräch von einem Ort zum anderen reisen zu müssen, könnte jeder dort bleiben, wo er gerade ist. Nämlich dann, wenn virtuelle Treffen so "persönlich" wie reale Treffen sein könnten.

Im Volksmund heißt es seit eh und je: "Ein persönliches Gespräch ist durch nichts zu ersetzen." Dieser Sichtweise schließe auch ich mich an. Damit stellt sich die Frage, unter welchen Umständen ein Gespräch als "persönlich" empfunden werden kann, wenn die Gesprächsteilnehmer sich nicht am selben Ort befinden.

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