Information Lifecycle Management

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Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Das verwundert nicht: Denn mit DMS, ECM-, Archivierungs- oder E-Mail-Management-Systemen entstehen Insellösungen in Unternehmen. Diese Lösungen in einzelnen Abteilungen und für Spezialaufgaben berücksichtigen teilweise über das Alter der Daten hinaus auch inhaltliche Kriterien. Aber Insellösungen bedeuten auch eine langfristige Bindung an den Hard- und Softwarelieferanten. Denn die einzelnen Systeme lassen sich nur schwer verknüpfen, anbieterübergreifende Standards existieren praktisch nicht.

David Senf Analyst, IDC: "ILM ist ein von Anbietern geprägtes Modewort, das nur einen kleinen Schritt in Richtung eines umfassenden Informationsmanagementsbedeutet."
David Senf Analyst, IDC: "ILM ist ein von Anbietern geprägtes Modewort, das nur einen kleinen Schritt in Richtung eines umfassenden Informationsmanagementsbedeutet."

Standards existieren praktisch nicht. Der Markt für StorageStorage ist riesig: Funk beziffert das Marktvolumen für Storage-Lösungen und -Dienstleistungen in Deutschland 2006 mit 5,3 Milliarden Euro: Davon entfielen 2,2 Milliarden Euro auf Hardware, 0,8 Milliarden Euro auf Software sowie 2,3 Milliarden Euro auf Dienstleistungen. Das bedeutet ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr um rund elf Prozent. In dieser Größenordnung läge auch die durchschnittliche jährliche Steigerungsrate im Zeitraum zwischen 2005 und 2008 – vor allem getrieben von Storage-Software und -Dienstleistungen. Alles zu Storage auf CIO.de

ILM bleibt ein unscharfer Begriff

Reifegrad: Einsatz von ILM-Konzepten in einzelnen Branchen.
Reifegrad: Einsatz von ILM-Konzepten in einzelnen Branchen.

Wie viel von dieser Summe in ILM-Investitionen fließt, kann allenfalls geschätzt werden. Denn ILM-Funktionalität wird immer a ls Bestandteil von Storage-, ECM-, E-Mail-Management oder Archivierungslösungen mitgeliefert. Kein Anbieter weist ILM-Umsätze separat aus. Nach Funks Einschätzung gelten heute rund fünf bis zehn Prozent der Storage-Umsätze am deutschen Markt als „ILM-relevant“ – mit steigender Tendenz.

Markt: Umsätze der größten Storage-Anbieter weltweit.
Markt: Umsätze der größten Storage-Anbieter weltweit.

Im Rahmen der Studie hat die Experton Group die Anwenderunternehmen anhand einer festen Liste von Produktanbietern zu Bekanntheitsgrad und Leistungsfähigkeit der Anbieter im ILM-Umfeld befragt. Beim Bekanntheitsgrad führen IBMIBM, HPHP, Cisco, Fujitsu Siemens Computers, DellDell und MicrosoftMicrosoft das Ranking der Produktanbieter an. EMC liegt bei der Bewertung der Leistungsfähigkeit vorn. Überdurchschnittlich gut bewertet wurden ferner Cisco, IBM und HP sowie Tandberg Data, Network Appliance, Brocade, Sun Microsystems/StorageTek, Mount10, Overland Storage und Veritas (Symantec). Insgesamt bewerten die Befragten die meisten Anbieter mit "gut"; kein Unternehmen wird schlechter als "3" eingestuft. Das gewichtete Mittel aller Bewertungen liegt bei 2,2. Die Einschätzung der Anwender belegt, dass der Begriff sehr unscharf ist und Anwender mit ihm viele Lösungen verbinden. Alles zu Dell auf CIO.de Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Als treibende Faktoren für den Umbau der Speicherinfrastruktur nannten die Befragten an erster Stelle die Datensicherheit, Business Continuity und Desaster Recovery. Darauf folgten die Bewältigung der Datenflut und die Erfüllung von Compliance-Anforderungen. unstrukturierte Daten Sorgen; sie besitzen besondere rechtliche Relevanz: Vereinbarungen mit Kunden und Partnern werden per E-Mail getroffen, Geschäftsberichte und Verträge sind in Textverarbeitungs- oder PDF-Dateien gespeichert, Listen und Aufstellungen in Tabellenblättern erfasst, und Absprachen über technische Details liegen in Präsentationen oder digitalen Zeichnungen vor. Unstrukturierte Daten – und ihr Wert für das Unternehmen – lassen sich erheblich schwerer in ILMKonzepte einbinden als die strukturierten Daten in den operativen Systemen.

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