Firmen vernachlässigen ihre globale Wertschöpfungskette

Schlecht gesteuerte Globalisierung

05.05.2006
Von Tanja Wolff

Bei vier Fünftel der Befragten ist die Konzernabteilung voll oder überwiegend an der Entwicklung des Verrechnungspreissystems beteiligt. Bei etwa 75 Prozent ist der Finanzvorstand und bei mehr als der Hälfte der Firmen das Konzern-Controlling und das Konzernrechnungswesen involviert.

Neue Steuerung

Laut der Studie ist die kaufmännische Steuerung der globaler werdenden Wertschöpfung ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von Investitionen im Ausland. Bisher waren die einzelnen Wertschöpfungsstufen zumeist unter einem Dach einer Gesellschaft im Mutterland vereint. Heute sind Marketing, Produktion oder Logistik in der Regel auf mehrere organisatorische Einheiten in Europa, Amerika und Asien verteilt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erschließung neuer Märkte und die Kostensenkung.

Aus diesem Grund werden die Konzernstrukturen immer komplexer und die Steuerung der Firma muss neu ausgerichtet werden, so die Analyse. Eine übergreifende Kontrolle der einzelnen auf der Welt verteilten Wertschöpfungsstufen stellt für die Befragten zurzeit die größte Herausforderung dar.

Das Ergebnis zeigt, dass die Steuerung von Wertschöpfungsstufen bisher nicht ausreichend klar verankert ist. Außer bei den Top-Performern. Sie steuern im Gegensatz zu anderen Firmen die Produktion beispielsweise häufiger global und den Vertrieb lokal. Außerdem haben sie genaue Zielvorgaben für einzelne Wertschöpfungsstufen.

Der Untersuchung zufolge haben sich viele Befragte noch nicht von den traditionellen Strukturen ihrer Unternehmensteuerung verabschiedet. Sie konzentrieren sich immer noch auf die Erfolgsbeurteilung einzelner Landesgesellschaften, obwohl diese durch die Ungleichheit in den übertragenen Aufgaben und Risiken in der Regel weder miteinander vergleichbar, noch für sich isoliert aussagefähig sind.

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