Firmen müssen E-Learning richtig einführen

Seminarraum Web 2.0

23.10.2006
Von Eva-Maria Simon

Wenn das Wissen nicht mehr in den "Eigenen Dateien", sondern in einem Weblog oder einem lexikonartigen Wiki abgelegt wird, dann ist es transparent. Das wird für Chefs interessant, wenn Mitarbeiter etwa Testergebnisse auf die Plattform stellen. So weiß der Vorgesetzte, was der Untergebene gelernt hat - unter Umständen ein rigider Kontrollmechanismus.

Keine Angst vor den Blicken des Chefs

Die Kontrolle des Chefs scheinen viele Beschäftigte aber gar nicht zu fürchten, wie eine aktuelle Umfrage unter Kunden von Webacad, einem Anbieter von E-Learning-Programmen, zeigt: 77 Prozent der Befragten erklärten, dass ihr Vorgesetzter die Lernergebnisse überhaupt nicht prüfe. Rund zwei Drittel der Mitarbeiter nutzen das E-Learning-Angebot ihres Unternehmens - im Jahr 2002 war es nur die Hälfte.

Die elektronisch gestützte Weiterbildung scheint also in den Büros angekommen zu sein. Kunden von Webacad nutzen E-Learning-Programme, weil sie dadurch nach individuellem Lerntempo arbeiten können, Fallbeispiele nutzen und nicht an einen Ort gebunden sind.

Allerdings spielen die vielen Bausteine des Web 2.0 noch in den wenigsten Unternehmen eine tragende Rolle. "Weblogs oder Foren werden selten mit Lernen in Verbindung gebracht", erklärt Oliver Hoffmann, Projektleiter bei Webacad. Solche Informations-Sammelstellen gehören eher in die Sparte Wissens-Management, sie werden vor allem in PR-Abteilungen oder in der Finanzverwaltung genutzt.

Didaktik mit Podcast

E-Learning dagegen sei "die elektronische Form eines Seminars", erklärt Experte Hoffmann. Ein solches Seminar müsse didaktisch aufgebaut sein. Auf lange Sicht könne er sich Mischformen vorstellen, etwa eine virtuelle Schulung mit anschließender Zusammenfassung per Podcast.

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