IT oft überfordert

Sichere Daten-Löschverfahren unbekannt

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

In vielen Unternehmen herrsche diesbezüglich Unkenntnis – und auch über die Mechanismen beim einfachen menügesteuerten Löschen. Dabei werden die einzelnen Speichersektoren lediglich zum Überschreiben freigegeben. „Was aber dann nicht unbedingt geschehen muss“, warnt Böhret.

Nur 6 Prozent entmagnetisieren

So sicher wie möglich gehen nur wenige Firmen vor. 19 Prozent setzen laut Studie Datenlöschungs-Software ein. Lediglich 6 Prozent nutzen einen Degausser, um MedienMedien durch Entmagnetisierung endgültig unlesbar zu machen. Top-Firmen der Branche Medien

Unzureichend ist offenbar auch die Kontrolle des Löscherfolgs. 16 Prozent vertrauen dabei auf ihre Produkt oder einen dokumentierten Service. Ein gutes Drittel hingegen hat überhaupt keine Schimmer, wie die Beseitigung der Daten sichergestellt werden kann. Ein gutes Fünftel schaut nach einem Re-Boot des Laufwerks nach, ob die Daten noch da sind.

40 Prozent der befragten 1500 Studienteilnehmer geben nach eigenen Angaben ihre Festplatten an andere Personen weiter. Zusätzliche 22 Prozent wissen nicht, was mit ihren alten Computern passiert. Insgesamt laufen also 60 Prozent akute Gefahr, intakte vertrauliche Geschäftsdaten in den Secondhand-Markt gelangen zu lassen.

Alles in allem sind viele Firmen also höchst anfällig für Datendiebstahl und Veruntreuung. Laut der Kroll Ontrack-Studie „Annual ESI Trends“ sind Unternehmen durchschnittlich mindestens einmal jährlich von Datenverlust betroffen. Um das finanzielle Ausmaß des Schadens zu beziffern, verweist der Anbieter auf diene Studie von Ponemon aus dem Jahr 2009. Demnach kostet jeder Vorfall im Mittel 6,75 Millionen US-Dollar.

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