5 Recruiting-Tipps für Arbeitgeber

So erreichen Sie potenziell neue Mitarbeiter

Silke Hüller ist IT-Fachspezialistin Produktmarketing & -kommunikation bei der Volkswagen Group Services GmbH und ist dort für die Erstellung individueller Kommunikationskonzepte für Produkte und Services im Umfeld der Audi-Mitarbeiter-IT zuständig.

Auf dem heutigen Bewerbermarkt sind die Kandidaten an der Macht: Was Recruiter wissen sollten, zeigt eine aktuelle Studie zur Candidate Journey 2017.
Top-Talente wollen perfekt angesprochen werden.
Top-Talente wollen perfekt angesprochen werden.
Foto: ESB Professional - shutterstock.com

Wissen Sie, warum potentielle Kandidaten Ihren BewerbungsprozessBewerbungsprozess bis zum Ende durchlaufen oder warum sie ihn möglicherweise abbrechen? Genau das hat die aktuelle Studie "Abenteuer Jobsuche" von CareerBuilder Schritt für Schritt unter die Lupe genommen und von Mai bis Juni 2017 insgesamt 1.465 Kandidaten im Alter von 14-65 Jahren befragt, wie sie die Reise zum neuen Job erleben. Alles zu Recruiting auf CIO.de

Denn Candidate Journeys werden immer komplexer und Unternehmen müssen im Kampf um die besten Talente jede Gelegenheit nutzen, für eine positive Candidate Experience zu sorgen. Wir zeigen Ihnen, worauf Recruiter heute auf keinen Fall verzichten sollten und wie Personaler sich schon mit kleinen Kniffen von Wettbewerbern abheben können.

Online-Jobportale beliebter denn je

Jobbörsen, Karriere-Seiten, Social Media ... Nie war die Auswahl an Kanälen zur Jobsuche für Kandidaten so groß wie heute. Und auch für Recruiter wird es im digitalen Zeitalter immer schwieriger, potentielle Top-Talente gezielt anzusprechen und vom eigenen Unternehmen als Arbeitgeber zu überzeugen. Dennoch ergab die Befragung ein klares Bild: Über alle Altersstufen hinweg werden Online-Jobportale bei der Suche nach einer neuen Herausforderung überdurchschnittlich häufig konsultiert und landen damit bei acht von zehn Kandidaten (81,9 Prozent) auf Platz 1 der am meisten genutzten Kanäle.

Unternehmen sollten also keinesfalls auf Online-Stellenbörsen verzichten. Um herauszufinden, welche Jobbörsen für bestimmte Positionen die besten Kandidaten liefern, lohnt es sich durchaus, einmal mehrere Angebote zu testen und das Recruiting-Budget anschließend auf die vielversprechendsten Plattformen zu konzentrieren.

Schnelligkeit zeugt von Wertschätzung

Das Erstellen der perfekten Bewerbungsunterlagen nimmt viel Zeit in Anspruch. Umständliche Online-Bewerbungsformulare sind oft eine zusätzliche Hürde. Der Luxus, heute zwischen mehreren Jobangeboten wählen zu können, spielt qualifizierten Fachkräften dabei in die Hände: Ihr Wille, eine überaus aufwändige Bewerbung zu verfassen oder gar stundenlang über einem Online-Bewerbungsprozess zu brüten, sich durch mehrere Assessment Center zu kämpfen, ... sinkt weiter.

Um diese Bewerber trotzdem für sich zu gewinnen, müssen Arbeitgeber heute ganz klar neue Wege gehen. Denn Kandidaten verhalten sich immer mehr wie klassische Kunden. Wer über ein Online-Bewerbungsportal oder per E-Mail eine Bewerbung einreicht, erwartet ein Bestätigungsschreiben auf gleichem Wege – und genauso schnell. Kurze Reaktionszeiten seitens der Unternehmen beurteilt die Mehrheit der Kandidaten (71,8 Prozent) als positiv. Unternehmen sollten also sicherstellen, während des gesamten Bewerbungsprozesses – im Sinne eines gute Kundenservices – schnell und transparent zu kommunizieren.

Und auch ein kritischer Blick auf den eigenen Bewerbungsprozess könnte sich auszahlen: Denn immerhin 6,3 Prozent der Befragten sind nicht bereit, mehr als 15 Minuten in ihre Bewerbung zu investieren. Geht man davon aus, dass es sich hierbei um qualifizierte Fachkräfte handelt, die sich in einem festen Anstellungsverhältnis befinden und dadurch eine geringere Wechselwilligkeit aufweisen, sollten Arbeitgeber dies bei der Gestaltung ihres Bewerbungsprozesses unbedingt im Hinterkopf behalten.

Mobile first? Noch nicht im Recruiting angekommen

Unternehmen, die sich positiv von Wettbewerbern abheben möchten, können schon mit kleinen Optimierungen wertvolle Ergebnisse erzielen. Insgesamt 32,6 Prozent der Kandidaten geben an, dass die Darstellung von Stellenanzeigen auf mobilen Endgeräten „(überhaupt) nicht erfüllt“ sei. Da Bewerber heute aber vermehrt mobil unterwegs sind, sollte auch die Darstellung von Stellenanzeigen sowie die der unternehmenseigenen Karriereseite für mobile Endgeräte optimiert sein, um an dieser Stelle keine Top-Talente zu verlieren.

Stellenanzeigen: Das Auge sucht mit

Noch immer lassen viele Arbeitgeber die Chance verstreichen, bereits in der Stellenanzeige, die häufig den ersten Berührungspunkt eines Kandidaten mit dem Unternehmen darstellt, aktiv Employer Branding zu betreiben. Rund ein Viertel der Befragten (25,5 Prozent) bewertet das Design von Stellenanzeigen als schlecht. Arbeitgeber sollten daher auch die bildhafte Wirkung ihrer Stellenanzeigen nicht unterschätzen und bevorzugt einmal mehr über ein ansprechendes Layout nachdenken, das sich als Eye Catcher von anderen Stellenanzeigen abhebt und dadurch bei potentiellen Bewerbern eine höhere Aufmerksamkeit generiert.

Die Kür: Kurzbewerbungen zulassen

Jeder dritte Kandidat würde bei einem erhöhten Zeitaufwand von einer Bewerbung absehen. Gerade Unternehmen, die Probleme haben, qualifizierte Fachkräfte zu finden, sollten daher auch über innovative Recruiting-Methoden nachdenken. Arbeitgeber, die es Bewerbern ermöglichen, nur ihren Lebenslauf zu hinterlassen oder sich via Social-Media-Profil zu bewerben, können sich damit signifikant von Wettbewerbern differenzieren – und auch jene Kandidaten ansprechen, die gerade nicht aktiv auf Jobsuche, aber offen für neue Herausforderungen sind.

Checkliste: 5 Tipps für einen gelungenen Auftritt als Arbeitgeber

1. Tätigkeiten und Anforderungen in Stellenanzeigen transparent kommunizieren

2. Einblicke in den Unternehmensalltag geben

3. Eine ansprechende Karriereseite erstellen

4. Informationen über Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten sowie Mitarbeiterbenefits bieten

5. Die Darstellung der Stellenanzeigen und Karriereseite auch für mobile Endgeräte optimieren, und sich damit positiv von Wettbewerben abheben.

Zur Startseite