10 IT-Tipps für unbeschwerten Urlaub

So gelingt IT-Admins die Sommerpause

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Endlich Urlaub - doch wenn IT-Admins in die Sommerpause wollen, dann müssen sie vorarbeiten. Ansonsten klingelt das Handy am Strand. Mit ein paar Kniffen läuft das Netz auch in Abwesenheit stabil.

Vielen steht die schönste Zeit des Jahres noch bevor. Endlich Sommerurlaub! Zeit zum Erholen und Entspannen. Das sind kostbare Tage, in denen man keine Gedanken an geschäftliche E-Mails oder Anrufe verschwenden will. Für IT-Administratoren sieht das häufig anders aus, besonders wenn sie in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen angestellt sind oder in einem kleinen Team arbeiten. Da gibt es leider häufiger die ein oder andere dringende Nachfrage.

Während es unmöglich ist, echte Notfälle am Arbeitsplatz zu verhindern, können IT-Manager zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sowohl Netzwerk als auch Anwendungen möglichst stabil und sicher laufen. Sven Hoge, Sales Manager bei Ipswitch, gibt zehn Tipps, die Admins mehr Ruhe am Pool verschaffen sollen:

1. Alte Daten archivieren

Alte, unnötige Daten blockieren das Netzwerk. Sie halten Mitarbeiter auf, beeinträchtigen die Produktivität und sind ein Sicherheitsrisiko.

2. Die Bandbreite im Blick behalten

Beim Aufräumen des Netzwerks sollte geprüft werden, ob mehr Speicherplatz benötigt wird. Der Bandbreitenbedarf kann sich im Laufe der Zeit ändern. Während das Unternehmen vor zwei Jahren über ausreichende Bandbreite verfügte, ist dies womöglich nicht mehr der Fall. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Kapazitäten zu planen, um sicherzustellen, dass während der Abwesenheit alles möglichst reibungslos verläuft.

3. Die Sicherheit erhöhen

Viele Kollegen fahren nun in den Urlaub. Weniger Personal kann mit einem geringeren Maß an Sicherheit einhergehen, da Mitarbeiter im Rahmen der Übergabe Anmeldenamen und Kennwörter weitergeben. Es sollte nun nochmal an optimale Sicherheitsverfahren erinnert werden. Die Klassiker: Kennwörter, Multifaktor-Authentifizierung, zentrale Benutzerverwaltung und Einmalanmeldung. Die Zugriffskontrollen sollten überprüft werden. Die Beschränkung des Zugangs zu kritischen Daten ist wichtig, um Schäden infolge von Sicherheitsverletzungen zu minimieren.

4. Kritische Aktualisierungen und Patches vor der Abreise durchführen

Dies wird sich sowohl auf den eigenen Urlaub als auch den allgemeinen Sicherheitsplan positiv auswirken. Über die Hälfte aller Sicherheitsverletzungen treten auf, da versäumt wurde bekannte Sicherheitslücken zu schließen.

5. E-Mails archivieren

Kaum etwas fördert den Urlaubsende-Blues besser als ein voller Posteingang bei der Rückkehr. Deshalb sollten bereits vor der Abreise alte E-Mails archiviert und große Dateien, die nicht mehr benötigt werden in den Müll wandern. Noch besser: Automatisches, regelbasiertes Löschen einrichten.

6. Alte Geräte aus dem Netzwerk entfernen

Geräte, die nicht mehr genutzt werden, darunter Fax, Kopierer und Telefone, können eine große Belastung für das Netzwerk darstellen und sind ein Sicherheitsrisiko.

7. Ordnung auf den Servern schaffen

Server können mit der Zeit überladen, schwerfällig und völlig desorganisiert werden, was in unnötigen Anfragen zum Auffinden bestimmter Dateien oder Programme resultiert. Es sollte Zeit für ein systematisches Aufräumen der Server und Inhalte vor dem Urlaub eingeplant werden.

8. Überflüssige WLAN-Verbindungen löschen

Wie viele WLAN-Signale unterstützt das eigene Unternehmen? Wie viele Verbindungspunkte existieren, und wohin führen sie? Nicht länger genutzte oder benötigte WLAN-Verbindungen sollten getrennt werden. Eine Vereinfachung der Infrastruktur erhöht die Sicherheit, und macht es leichter, sich selbst zu organisieren beziehungsweise Aufgaben für zwei Wochen jemand anderem zu übergeben.

9. Sich um die Netzlaufwerke kümmern

Ein weiterer Kandidat aus der Kategorie "lästige Anrufe bei der IT": Netzlaufwerke, die keine Verbindung herstellen. Es sollte sichergestellt werden, dass diese korrekt zugeordnet sind, damit sie sich nach dem Neustart automatisch verbinden.

10. Den Netzwerkverkehr filtern

Eine gute Methode, zu verhindern, dass das Netzwerk mit Müll verstopft, ist, diesen herauszufiltern, bevor er überhaupt dorthin gelangt. Es gibt verschiedene Tools, die unerwünschte E-Mails und Daten vom Netzwerk fernhalten.

Ein starkes, stabiles Netzwerk erfordert Zeit und Planung. Davon sollten sich IT-Admins aber nicht abschrecken lassen, denn sie werden noch lange nach dem Urlaubsende von ihrer harten Arbeit profitieren. Schließlich kehren sie zu einer weniger stark belasteten, effizienteren und störunanfälligeren Infrastruktur zurück.

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