Strategien


Motivation erhalten

So kommen CIOs aus der Corona-Krise



Malaika Loher ist Motivationsexpertin, Autorin und Vortragsrednerin. Sie sorgt in Unternehmen für mehr Engagement und Führungskompetenz.  

 

 

Während der Krise ist nach der Krise

Werden Probleme und Zukunftsängste zu lange diskutiert, sollte der Vorgesetzte mit Fakten dagegenhalten. Ein langsamer, aber konsequenter Perspektivwechsel auf Optionen und Lösungen bis hinunter zum letzten Mitarbeiter ist unabdingbar, um die Krise zu meistern.

Um Kollegen und sich selbst dabei zu helfen, vom Problem- in den Lösungsmodus und vom Krisen- in den Alltagsmodus zurückzukehren, sollten Führungskräfte Sätze folgender Art vermeiden:

- "Wir stehen erst am Anfang der Krise."

- "Das dauert mit Sicherheit Jahre, bis wir uns erholt haben."

- "Das kostet uns den Kopf."

- "Ich habe keine Ahnung."

- "Woher soll ich das wissen?"

- "Ich will davon nichts hören."

Nutzen Sie stattdessen Sätze, die Perspektiven aufzeigen:

+ "Wir tun gemeinsam alles für eine positive Wende. Ich denke, es wird schneller besser als wir dachten. Und dann können wir auch wieder Kraft tanken."

+ "Ich glaube an unsere Disziplin und Genauigkeit und an Euch als Team. Wir schaffen das."

+ "Ich bin sehr dankbar, dass Ihr Euch mit auf den gemeinsamen Weg macht, auch wenn wir die Kurzarbeit für eine Weile in Anspruch nehmen müssen."

+ "Wir sind ein starkes Team. Gemeinsam finden wir Wege, um uns wieder gut aufzustellen."

+ "Ich mache mich schlau und sage Ihnen Bescheid. Wir finden eine Lösung."

Beide Arten von Aussagen haben den gleichen Wahrheitsgehalt. Doch die damit ausgelöste Stimmung macht einen erheblichen psychischen Unterschied. Es geht dabei um die rhetorische und mentale Gewandtheit. Der Effekt der Gedanken auf den Körper ist bewiesen. Negative Gedanken produzieren einen Hormoncocktail, der den Körper in den Kampf- oder Fluchtmodus versetzt. Dieser wiederum reguliert das Immunsystem herunter und sorgt für Stress. Wir sind dadurch nicht nur anfälliger für Infekte, sondern auch für psychische Probleme und eine reduzierte Leistungsfähigkeit. Positive Gedanken hingegen fördern Kreativität, Handlungskompetenz und Lösungsfindung. Sie halten gesund, fokussiert und wirken motivierend.

Tobias Fausch hat mit der Motivation aktuell kein Problem: "Die BayWa ist systemrelevant. Ernährung, Energie und Wohnen braucht jeder. Wir haben dafür zu sorgen, dass in Deutschland die Dinge weiterlaufen." Jeder habe dabei seine Rolle. "Bei der BayWa hat die Gesundheit Priorität. Gleichzeitig muss der Betrieb aufrechterhalten werden", erklärt er. Das Unternehmen musste Rahmenbedingungen schaffen, um einerseits die Mitarbeiter an den Standorten mit Kundenkontakt zu schützen und andererseits das Geschäft weiterzuführen. Fausch: "Es stärkt die sprichwörtliche Verbundenheit bei der BayWa, wenn man sagen kann, zur Aufrechterhaltung der Grundversorgung beizutragen, gerade in so einer schwierigen Zeit. Das ist unglaublich motivierend."

Medizin in der Krise: Stressmodus abschalten

Um Mitarbeiter wieder in den Modus der Selbstmotivation zu führen, gilt es, sie dort abzuholen, wo sie stehen. Die meisten sind noch sehr besorgt und bangen um ihre Gesundheit. Permanentes, zwanghaftes Grübeln sorgt für einen hohen Stresspegel. Der wahre Stressauslöser ist nie eine Situation im Außen, sondern die innere Bewertung. Schaffen wir den Ausstieg aus dem Stressmodus, treffen wir bessere Entscheidungen, sehen Lösungen, entdecken Gelegenheiten, handeln kreativer und effizienter.

Übungen zur Stressreduzierung

  • Beobachten Sie Ihren Atem. Zählen Sie beim Einatmen bis fünf, halten Sie kurz den Atem an, konzentrieren sie sich auf den Moment des Atemanhaltens oder einen Punkt vor sich und atmen sie aus, während sie bis sieben zählen. Das wiederholen Sie fünf bis zehnmal und mehrfach am Tag.

  • Vermeiden Sie Gespräche über negative Zukunftsszenarien mit Nichtexperten. Halten Sie sich an die Fakten und sortieren Sie diese für sich so, dass es Ihnen und Ihren Mitarbeitern damit gut geht.

  • Bewegung, Lachen und mediale Abstinenz begünstigen den Fokuswechsel. Haben Sie einen positiven inneren Zustand erreicht, ziehen Sie ihn in die Länge, indem Sie negativen Input vermeiden.

Zur Startseite