Business-Kleider-Knigge

So kommen Sie stilvoll durch Herbst und Winter

25.09.2017
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Keine Angst vor Schneematsch, Regen oder Kälte! Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre Business-Kleidung auf Schmuddelwetter abstimmen und trotzdem stilvoll ins Büro kommen.

Matschhose, Regencape oder Schneeanzug? Das mag für Kinder die passende Kleidung sein, wenn es in Strömen regnet oder der Schnee sich in den Straßen türmt. Doch wie gelangt ein Bankmanager oder Berater trockenen Fußes - und vor allem elegant - von Haustür zu Arbeitsplatz oder zum Kunden? Wer keine Garage zu Hause und keinen Tiefgaragenstellsplatz am Arbeitsplatz hat, kommt auf dem Weg ins Büro zwangsläufig mit der Witterung in Berührung. Selbst der kurze Weg zur U-Bahn oder wenige Schritte zum Taxi können da schon Schlimmes am Erscheinungsbild anrichten.

Die Stilexpertinnen Anke Quittschau und Christina Tabernig vom Trainingsinstitut korrekt! Haben einige Tipps zusammengestellt, wie Sie trotz Schmuddelwetter einen makellosen Auftritt hinlegen:

Schal und Mütze zum Anzug?

Die Pudelmütze oder grob gestrickte Wollmütze mag angesagt sein, passt allerdings nicht zu einem Business-Outfit für den Mann. Ein passender Hut zum Winteroutfit ist aus Filz und hat eine kleine Krempe. Auch in diesem Jahr ist der Hut wieder angesagt. Sie werden den einen oder anderen Blick auf sich lenken, aber das stärkt das Selbstbewusstsein.

Auch der Schal zum Anzug sollte nicht grob gestrickt sein. Ein feiner Schal aus Kaschmir oder Feinstrick ist edler und weitaus passender für ein klassisches Outfit.

Die Art und Weise, wie ein Schal getragen wird, ist vielfältig.

  • Um den Hals rechts und links herunter hängend.

  • Um den Hals gewickelt und mit einem Knoten festgemacht.

  • Als Schlaufe um den Hals gelegt und das Ende durchgezogen.

  • Einfach vor der Brust unter dem Mantel/Sakko übereinander gelegt.

Nachdem Sie das Büro betreten, sollten Sie den Schal abnehmen. Es sei denn Sie haben Halsschmerzen.

Finger weg von Loops, die unendlich groß um den Hals geschlungen werden, bis der Kopf nur noch wie eine Stecknadel aussieht. Gegen Eiseskälte und Schneegestöber mag so ein Accessoires perfekt schützen, aber im Büro sollte der Schal bzw. das Tuch nicht das größte Kleidungsstück am Körper sein.

Finger weg von Loops, die unendlich groß um den Hals geschlungen werden, bis der Kopf nur noch wie eine Stecknadel aussieht.
Finger weg von Loops, die unendlich groß um den Hals geschlungen werden, bis der Kopf nur noch wie eine Stecknadel aussieht.
Foto: mimagephotography - shutterstock.com

Handschuhe - ein Must-have

Nicht jeder trägt gerne Handschuhe. Sie sind aber ein Accessoire, das im Winter zum Mantel nicht fehlen sollte. Verzichten Sie jedoch auf Skihandschuhe oder Fäustlinge. Ein stilvoller Handschuh ist aus weichem (Nappa-)Leder und am besten mit Seide, Lammfell oder Kaschmir gefüttert. Ein guter Handschuh überlebt mehr als nur einen Winter. Vor allem dann, wenn Sie Handschuhe, die mal nass geworden sind, nicht auf die Heizung legen zum Trocken. Nasse Handschuhe legen Sie am besten sorgfältig an einen gut belüfteten Ort. Und noch zwei Tipps:

  • Schwarze Handschuhe sind als Einstieg zum Mantel oder Anzug die beste Wahl. Sie passen fast zu jedem Outfit. Ein paar braune Handschuhe können später zu beigefarbenen, braunen oder anderen Naturtönen gut kombiniert werden.

  • Kaufen Sie Lederhandschuhe nicht zu groß. Da Leder beim Tragen noch etwas nachgibt, haben Sie schnell zu große Handschuhe und die Fingerkuppen knautschen vorne ein, was den eleganten Eindruck mindert.

Übrigens: Vergessen Sie nicht, beim Händereichen die Handschuhe auszuziehen, wenn Ihr Gegenüber keine Handschuhe trägt.

Mantel, Skijacke, Strickjacke?

Ein Mantel ist eine gute Investition für den Winter. Bitte ziehen Sie nicht die sportliche Skijacke zum Anzug an! Ein Mantel sollte länger als das Sakko sein. Bei Frauen gilt die Regel: Ein Mantel sollte länger als der Rocksaum sein. Bei langen Röcken geht das natürlich nicht. Damen dürfen im Winter gerne einen Daunenmantel über dem Hosenanzug oder Kostüm tragen.

Für den Herbst ist man mit einem Trenchcoat immer gut bedient. Bei Herren endet dieser etwa in der Mitte des Oberschenkels. Auch längere Modelle und Doppelreiher sind als Trenchcoat möglich. Unpassend sind jedoch verknautschte "Inspektor Columbo"-Modelle.

Bei Wintermänteln gibt es unterschiedliche Schnitte:

Der Dufflecoat, der mit seiner Kapuze und den Hornknöpfen bisher (leider) noch nicht in der klassischen Geschäftswelt getragen wird.

Der Caban ist ein maritimer Kurzmantel mit breitem Revers und einer zweireihigen Knopfleiste. Er passt mehr zur See als auf das Land. Und macht eine gute Figur zu Jeans und Pullover für ein sportliches Outfit am Wochenende.

Der militärisch anmutende Mantel, unter dem Namen British Warm bekannt, sollte möglichst in dunklen Farben getragen werden. Er wirkt aber durch seinen Militärtouch eher sportlich.

Unser letztes Beispiel ist der klassische Sakkomantel oder auch Paletot genannt. Er sieht wie ein verlängertes Sakko aus und passt deswegen auch perfekt zum Anzug und sollte für ein Business-Outfit Ihre erste Wahl sein. Ob als Einreiher oder Zweireiher ist dabei Ihnen überlassen.

Stoffe, aus denen die Wintermäntel sind:

  • Bouclé (frz. Haarlocke): Extrafester Stoff mit einer Oberfläche, die wie Rips aussieht.

  • Kaschmir: Eine Faser, die man sicherlich eher bei schönem, kalten Wetter trägt.

  • Loden: Gewalktes und aufgerautes Wollgewebe, das Sie bei Wind und Wetter warm hält, da es auch wasserabweisend ist.

Übrigens: Beim Kauf eines Wintermantels sollten Sie Ihr Sakko oder Kostüm anhaben, damit der Mantel nicht zu eng wird. Kaufen Sie ihn auch nicht zu groß, sonst wirken Sie etwas verloren.

Stiefel und Boots

Die Mode hat in den letzten Jahren viele Stiefel-und-Rock-Kombinationen kreiert. Meist sogar in der sportlichen Variante über die Hose getragen. Offiziell ist ein Stiefel aber kein Business Schuh. Stiefel oder Boots werden getragen, um sicher und trockenen Fußes von A nach B zu kommen. Wenn Sie im Büro angekommen sind, tauschen Sie die Stiefel gegen Halbschuhe oder Pumps!

Boots kann Mann im Winter zum Anzug tragen.
Boots kann Mann im Winter zum Anzug tragen.
Foto: Nadiia Korol - shutterstock.com

Wem das zu anstrengend ist und wer nicht seinen ganzen KleiderschrankKleiderschrank mit sich tragen oder herumfahren möchte, kann auch ein Ersatzpaar Schuhe im Büro deponieren. Achten Sie aber darauf, dass die Schuhe dann auch zum Outfit passen. Bei Herren ist das mit einem Paar schwarzer Schuhe oft einfacher als bei Frauen. Alles zu Karriere auf CIO.de

Gepflegte Schuhe im Winter?

Herren sollten auch im Winter mit gepflegten Schuhen und Ledersohlen zum Anzug auftreten. Wie macht man das? Gegen Schneeränder kann man die Schuhe bei Ankunft im Büro kurz mit einem Tuch oder Schuhputzschwämmchen abwischen. So sind schon mal die Schuhe vom gröbsten Schmutz und Matsch befreit.

Gegen nasse Füße helfen die altmodischen Galoschen. Ein Gummiüberschuh, der nicht gerade hübsch aussieht, aber vor allem den Vorteil hat, dass Ihre frisch geputzten Schuhe sauber und trocken bleiben. Und meistens haben Galoschen eine bessere rutschfeste Sohle als die Lederschuhe, so dass Sie bei Schneematsch nicht wie auf Eiern laufen. Nach der Ankunft im Büro oder beim Kunden ziehen Sie diese einfach aus und deponieren sie an der Garderobe oder in Ihrer Tasche. Galoschen können zusammengestülpt werden, so dass Sie dann wenig Platz einnehmen.

I am dancing in the rain?

Das einfachste Accessoire, was man gegen Regen mit nehmen kann, ist der Regenschirm. Und meistens regnet es dann nicht, wenn man ihn bei sich hat. Ein Regenschirm sollte vor allem heil sein. Sie wollen nicht gleich Ihrer Begleitung mit einer herunter hängenden Strebe das Auge ausstechen. Dezente Werbung ist o.k. Ein schwarzer Schirm passt immer. Wenn es ein kleiner zusammenfaltbarer Schirm ist, passt er auch problemlos in die Tasche. Nur vergessen sollten Sie ihn nicht an der Garderobe. Das kann auf Dauer teuer werden.

Übrigens: Friesennerz, Südwester oder Gummistiefel, auch wenn sie noch so hip sind, gehören nicht zum Business Outfit.

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