Healthcare IT


BI in der Uniklinik Aachen

So lassen sich Risiken der Fallpauschale berechnen

27.05.2010
Von Hartmut  Wiehr

Wie Lowitsch erläutert, ergeben sich die Einnahmen des Universitätsklinikums aus drei „Quellen": Bei der Krankenversorgung werden die zu Anfang des Jahres veranschlagten Kosten (nicht die real entstandenen Kosten) verrechnet. Für Forschung und Lehre gibt es einen bestimmten Betrag aus den Steuermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich sind noch die sogenannten Drittmittel zu erwähnen, die Professoren für öffentliche oder industriegeförderte ProjekteProjekte bekommen. Alles zu Projekte auf CIO.de

Dass der von der Gesundheitsreform gewollte privatwirtschaftliche Ansatz für die Krankenhäuser letztlich wegen der besonderen Bedingungen der Versorgung von Kranken nicht 1:1 zu realisieren ist, zeigt sich auch an der inzwischen getroffenen Vereinbarung über die Fallpauschalen. Die mit den DRG, den Diagnosis Related Groups (oder Diagnosebezogene Fallgruppen), eingeführten Normgrößen für die Behandlung bestimmter Krankheitsfälle – gleiche Abrechnung für einen bestimmten Fall – gelten nun in allen Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens gleichermaßen.

Sinn und Unsinn der Fallpauschalen

Das bedeutet, dass zum Beispiel für eine Blinddarmoperation an allen Institutionen nur der gleiche Betrag abgerechnet werden kann, obwohl die Infrastrukturkosten deutlich unterschiedlich sein können: Eine Uniklinik hat mit ihrem gesetzlichen Auftrag zur Maximalversorgung einen ganz anderen Apparat zu unterhalten, der zusätzlich noch durch die ärztliche Ausbildung sowie Forschungsaufgaben belastet wird.

Da es sich bei den DRG letztlich um eine politische Anordnung gehandelt hatte, blieben Konsequenzen bei den Krankenhäusern nicht aus. Irgendwie musste reagiert werden, denn alle waren dazu verpflichtet, sich nach den neuen Prinzipien umzuorganisieren.

Beim Uniklinikum Aachen setzte vor sechs Jahren ein Umdenkungsprozess ein, um sich für die neuen wirtschaftlichen Anordnungen zu wappnen: Es wurde zunächst eine neue Betriebsstruktur eingeführt. Zu den interdisziplinären medizinischen Services, die neu eingerichtet wurden, gehören drei zentrale OPs, eine operative Intensivmedizin (vorher sechs bis sieben unterschiedlichen Bereichen zugeordnet) und ein Standardbereich, in dem Pflegestationen gebündelt sind.

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