Strategien


CIO Christian Niederhagemann

So modernisiert GEA seine IT-Welt

Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Um die schnelle Datenanalyse an den Entwicklungs- und Produktionsstandorten zu ermöglichen, setzt GEA auf Local Edge Computing. Dabei vertraut der Konzern auf Technologie von Talon Storage, einem Spezialisten für Software-defined Storage, der im März 2020 von Netapp übernommen wurde. Unternehmen können damit ihre Daten in der Azure Cloud konsolidieren, haben aber lokal für einen definierten Zeitraum ein Replikat zur Verfügung, mit dem sie schnelle Auswertungen fahren können. Außerdem dient die Local Edge-Infrastruktur der Bereitstellung und Verwaltung großer CAD- und Produktionsdateien. 110 Standorte weltweit werden zukünftig mit solch einem hybriden Speichersystem arbeiten.

Die Transformation der gesamten IT ist für alle Beteiligten eine Sisyphos-Aufgabe. Als es 2017 losging, waren viele Server und das RechenzentrumRechenzentrum an einem der zentralen Standorte komplett veraltet. Für einen Single-Cloud-AnsatzSingle-Cloud-Ansatz mit Microsoft als Partner entschied man sich vor allem wegen der aufwändigen SAP-Migration: Aufgrund der Größe der virtuellen Maschinen sei Azure damals die einzig brauchbare Alternative gewesen, sagt Niederhagemann. Inzwischen habe sich GEA ein flexibles digitales Fundament geschaffen, auf dessen Basis neue Prozesse schnell einzurichten seien. Auch für künftige Zukäufe sei man IT-seitig besser aufgestellt. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

GEA setzt auf Greenfield-Ansatz

Der Fokus beim weiteren Umbau werde sich nun von der Cloud-Infrastruktur auf die Applikationswelt verlagern, insbesondere auf SAP-S/4HANA. Zusammen mit den Walldorfern und dem Transformationspartner Accenture setzt GEA auf einen Greenfield-Ansatz und einem nach Komplexität gestaffelten zweiphasigen Vorgehen. Laut Niederhagemann muss man sich so nicht auf Kompromisse hinsichtlich der Altanwendungen einlassen und kann in Sachen Optimierung von Datenströmen und Customer Experience - GEA ist auch SAP-Qualtrics-Kunde - das Maximale aus der ERP-Plattform herausholen.

Im Dezember 2019 haben die Düsseldorfer dazu ein strategisches Abkommen mit SAP unterzeichnet. Die alte ERP-Systemwelt wird demnach vorübergehend parallel weiterbetrieben, ehe dann Ende 2025, sofern der ambitionierte Zeitplan einzuhalten ist, alle GEA-Gesellschaften SAP-S/4-HANA nutzen.

Für das zentrale Cloud-Management setzen GEA und Accenture auf die "vRealize Suite" von VMware, die für die Hybrid-Cloud-Umgebung des Konzerns einen übergreifenden Betrieb und eine einheitliche Governance ermöglicht. Die Plattform allein beansprucht über 100 virtuelle Server, um damit alle 3.000 Server im Konzern in der Hybrid Cloud zu managen und zu virtualisieren. "Dafür können wir jetzt aber auch jeden Workload und jedes Log zu jedem Zeitpunkt im Detail sehen", freut sich der CIO.

Um das Cloud-Management mit den digitalen Prozessen und dem ReportingReporting zu verzahnen, hat GEA vRealize Suite und ServiceNow eng integriert. Als drittes Element wurde Azure Cost Management eingebunden, um auch das Kosten-Management im Griff zu haben und für alle Services eine kostenoptimale Provisionierung sowie ein nachgelagertes Rightsizing zu gewährleisten. Alles zu Reporting auf CIO.de

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