Für Alpha-Server von HP

So rettet Virtualisierung alte Software

27.10.2011
Von Hartmut  Wiehr

Als Lösung entdeckte er VirtualisierungVirtualisierung: in diesem Fall die gezielte Umbettung der alpha-basierten Software in eine neue Umgebung auf einem Intel-Server mit dem Betriebssystem Windows 2008. Angeboten werden solche Lösungen von dem Schweizer Unternehmen Stromasys, das von ehemaligen DEC-Mitarbeitern gegründet worden war. Flader wollte keinen überstürzten Übergang zu einem neuen Warenwirtschaftssystem, sondern sich Zeit und Sicherheit einkaufen. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

Emulator statt abgekündigter Hardware

Mit dem Hardware-Emulator Charon von Stromasys wird der Alt-Applikation vorgegaukelt, dass sich für sie nichts geändert hat und sie weiter auf einem "echten" Alpha-Server unter OpenVMS läuft. Damit habe man eine Zwischenlösung gefunden, um Zeit für strategische Entscheidungen bezüglich des Warenwirtschaftssystems zu haben, betont Flader.

Für die knapp 500 Anwender und die Geschäftsleitung sei der Wechsel der Hardware-Plattform „quasi unbemerkt" erfolgt, heißt es bei Stromasys in einem Projektbericht: "Alle Applikationen laufen nun mit höherer Performance auf dem Host, der sich wie ein physikalischer Alpha-Server verhält. Auch die ressourcen-intensivsten Batch-Läufe oder Spitzen im Dialogverhalten erwiesen sich nicht als Engpass." Zudem stehen die Entwicklungswerkzeuge und alle Historiendaten weiterhin zur Verfügung.

Das Warenwirtschaftssystem bei Linnenbecker war ebenfalls veraltet. Mit der Virtualisierungs-Software Charon von Stromasys konnte man sich Zeit für einen Wechsel lassen.
Das Warenwirtschaftssystem bei Linnenbecker war ebenfalls veraltet. Mit der Virtualisierungs-Software Charon von Stromasys konnte man sich Zeit für einen Wechsel lassen.
Foto: Linnenbecker

Konkrete Ziele der Umstellung waren, wie Flader berichtet, die Senkung der Wartungs-, Kühlungs- und Stromkosten. Man wollte außerdem die Plattenkapazität in dem bisher an die Alpha-Server angeschlossenen Speichersystem erhöhen und mehr Stellfläche im Rechenzentrum gewinnen. Beim Aufbau eines Testsystems mit Charon ging man vorsichtig vor und baute zunächst parallel einen Windows-Server mit 64-Bit-Technologie auf.

Die Alpha-Server liefen daneben wie gehabt weiter. Die Windows-Server wurden dann an das bisherige Raid-System über eine Fibre-Channel-Verbindung angeschlossen, während die Alpha-Server weiterhin dort ihre Daten über 1-Gbit-Ethernet sicherten. In einem weiteren Schritt wurde einer der alten Alpha-Server aus dem Verbund herausgenommen, und stattdessen wurde die Charon-Lösung in Betrieb genommen.

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