7 Wege zum Wettbewerbsnachteil

So scheitert IT-Weiterbildung

John Edwards ist freier Autor für Themen rund um die Business-IT.
Diese Worst Practices im Bereich IT-Weiterbildung sollten Sie sich sparen.
Endlich wieder Zeit für IT-Weiterbildung?
Endlich wieder Zeit für IT-Weiterbildung?
Foto: Elnur - shutterstock.com

Maximale Leistung und Produktivität heißt im Fall von IT-Teams, die neuesten technologischen, geschäftlichen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen im Blick zu haben. Was dabei leider allzu häufig nicht zur Sprache kommt: Die Fehler der Führungskräfte, wenn es darum geht, ein qualitativ hochwertiges und zielführendes IT-Schulungsprogramm einzurichten und zu monitoren.

Steve Ryan, Manager beim Cloud-Lösungsanbieter BARR Advisory, formuliert es wie folgt: "Wenn Sie Schulungen als 'Abhak'-Übung auf der To-Do-Liste betrachten, vermitteln Sie Ihrem Team die Botschaft, dass Ihnen die Inhalte, die transportiert werden sollen, eigentlich egal sind. Und diese Einstellung wirkt ansteckend."

Sie sollten sich also die Frage stellen, ob Ihr IT-Schulungs- oder Trainingsprogramm Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen wirklich voranbringt. Wenn Sie eine oder gar mehrere der folgenden Worst Practices identifizieren, stehen die Chancen dafür denkbar schlecht.

1. Falsche Ziele priorisieren

Ein großer Fehler vieler Führungskräfte: Sie verlassen sich auf Schulungs- und Weiterbildungsstrukturen, die die Karriere- über die Kompetenzentwicklung stellen. "Das führt zu einer Kultur des 'Ladder Climbing' statt zu einer, die auf kontinuierliches Lernen, Weiterbildung und Optimierung fokussiert", weiß Nicolás Ávila, US-CTO beim Softwareunternehmen Globant.

Um das Engagement der Teams aufrechtzuerhalten und diese zu befähigen, ihre Ziele zu erreichen, schlägt der Manager vor, Skill-Building zu individualisieren und auf regelmäßige, fachspezifische Missionen zu setzen: "Zu experimentieren erweitert das Fachwissen, insbesondere in einem sich schnell entwickelnden Bereich wie der Technologie", erklärt Àvila. "Hier ist die Fähigkeit, sich viele neue Kompetenzen anzueignen, der Schlüssel zum Erfolg - sowohl aus Karriere-, als auch aus Unternehmensperspektive. Eine Kultur der Weiterentwicklung führt darüber hinaus zu einer zufriedeneren und engagierteren Belegschaft, was die Fluktuationsrate senken kann."

Ohnehin sollten Sie nach Meinung des Globant-CTOs mehr die Stagnation als die Fluktuation fürchten: "Wenn Sie das richtige Team haben, werden vielleicht einige Mitglieder das Unternehmen verlassen. Wenn Sie das falsche Team haben, werden wahrscheinlich alle bleiben und Ihr Unternehmen langsam aber sicher irreparabel schädigen."

2. Soft Skills nicht würdigen

Laut Sharon Mandell, CIO bei Juniper Networks, ist es ein gravierender Fehler, sich in Sachen Weiterbildung ausschließlich auf technische Kompetenzen zu konzentrieren. Wichtige berufliche Skills wie Geschäftssinn, Kommunikationsmanagement und Führungsqualitäten dürften schließlich nicht vernachlässigt werden. "Manche nennen das 'Soft Skills'. Ich finde, man sollte diese Fähigkeiten eher als Kernkompetenzen betrachten", unterstreicht die IT-Entscheiderin ihren Standpunkt.

Mit Teammitgliedern, die nicht mit Kollegen und Stakeholdern kommunizieren und sie in die richtige Richtung lenken können, sei es unwahrscheinlich, Lösungen zu entwickeln, die für alle Beteiligten funktionieren, meint Mandell. Ihr Rat: "Stellen Sie stattdessen lieber sicher, dass im Rahmen ihrer Schulungsinitiative technische und ergänzende Kernkompetenzen eine gleichermaßen wichtige Rolle spielen."

Einen ausgewogenen Ansatz sieht die Juniper-Managerin dabei als Schlüssel dazu, dass Weiterbildungsinitiativen maximale Wirksamkeit entfalten: "Wenn man darauf fokussiert, ausgewogene Teams zu bilden, denkt man langfristig. Außerdem bauen Sie so eine nachhaltige und widerstandsfähige Organisation auf und nicht nur technische Fähigkeiten für den aktuellen Status Quo. Sie sollten nicht zulassen, dass Dringlichkeiten Ihre langfristige Strategie beeinträchtigen."

3. Change Management versäumen

IT-Entscheider, die der Zeit voraus sein und übergreifende Business-Ziele erreichen wollen, sollten sich für kontinuierliches Lernen, Weiterentwicklung und Business Alignment gleichermaßen starkmachen, rät Dalan Winbush, CIO beim Plattformanbieter Quickbase.

Der IT-Entscheider warnt: "Da sich Technologie ständig verändert, muss das IT-Personal über neue Innovationen auf dem Laufenden bleiben, um seine Aufgaben weiterhin effektiv erfüllen zu können. Business Alignment auf Kosten von kontinuierlichem Lernen und Wachstum zu priorisieren, kann zu einem Mangel an Innovation und Stagnation führen - und die Möglichkeit, Unternehmensziele zu erreichen, rückt in weite Ferne."

Rasante Fortschritte gibt es dabei übrigens auch in Sachen Schulungs- und Weiterbildungstechnologie: Auch in diesem Bereich haben künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen das Potenzial, bessere Ergebnisse hervorzubringen. Zum Beispiel, indem sie hochgradig fokussierte, arbeitsplatz- und geschäftsrelevante Handlungsanweisungen mit individualisierten Lernerfahrungen kombinieren.

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