Was Microsoft aus Anwender-Befragungen gelernt hat

So sieht Windows 7 aus

Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.

Millionen Vista-Anwender beraten bei der Windows-7-Entwicklung

Laut Angaben von Steven Sinofsky sind derzeit über 1000 Entwickler mit der Programmierung von Windows 7 beschäftigt, was zwar nach vielen Entwickler klänge, aber wenn man bedenken würde, wie viele Anwender letztendlich Windows nutzen, relativiere sich die Zahl. "Wenn Milliarden Anwender an die 1000 Entwickler Mails schicken würden, wären das sehr viele Mails, die bearbeitet werden müssten", scherzte Sinofsky während der Windows-7-Workshops.

Bei der Entwicklung von Windows 7 wird sehr genau auf das Feedback der jetzigen Vista-Nutzer gehört. Windows Vista verfügt über eine eingebaute Telemetrie-Funktion, die jeder Anwender freiwillig und anonym nutzen kann, um Microsoft mit wichtigen Daten rund um die Windows-Nutzung zu versorgen. Den Angaben von Microsoft zufolge nutzten im Jahr 2007 über 8,5 Millionen Vista-Anwender in über 200 Ländern diese Funktion und versorgten Microsoft mit allerhand wichtigen Daten. Dazu gehören beispielsweise auch die Informationen, dass über 95 Prozent aller Windows-Nutzer ihren Desktop-Hintergrund ändern und 40 Prozent dies gar monatlich oder öfters tun. Das Ergebnis: Windows 7 wird mehr Möglichkeiten für die Personalisierung der Oberfläche bieten - doch dazu später mehr.

Weitere wichtige Daten, die Microsoft mittels der Windows-Vista-Telemetrie ermittelt hat: Wenn Anwender einen neuen Rechner kaufen, dann ist es in 66 Prozent der Fälle ein mobiler Rechner, den sie zusätzlich zum Desktop-PC verwenden. Außerdem nutzen Anwender nur zu 1,5 Prozent diese Zwei-Rechner ausschließlich zum Surfen und wünschen sich ihre Rechner einfacher miteinander vernetzen zu können - auch dieser Wunsch wird in Windows 7 erfüllt, worauf wir ebenfalls später eingehen.

Zusätzlich zu den Informationen aus der Windows-Telemetrie hat Microsoft im Vorfeld der Windows-7-Entwicklung über 250.000 Anwender befragt und weitere 3.500 Anwender zu Usability-Studien eingeladen.

Nach Ansicht von Sinofsky war bei Windows Vista noch nicht das zum Betriebssystem gehörende "Ökosystem" bereit. Das äußerte sich dadurch, dass mit dem Start von Windows Vista zahlreiche Treiber fehlten und auch Anwendungen nicht kompatibel waren. Weil Windows 7 auf den Kernel von Windows Vista aufsetzt, soll dieser "Fehler" dieses Mal vermieden werden.

Andererseits: Besagte Vista-Telemetrie hat auch gezeigt, dass die große Mehrheit an Anwendungs-Kompatibilitätsfehlern (über 80 %!) auf den Installer zurückzuführen waren. Die Entwickler der Applikationen hatten im Installer die unterstützten Windows-Versionen "hardgecodet", wodurch neue Windows-Versionen durch die Installer als nicht würdig zur Installation der Applikation erachtet wurden.

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