Randstad-Studie

So suchen Bewerber heute Jobs

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Die Loyalität zum Arbeitgeber sinkt, der Wechselwille steigt. Insbesondere junge Beschäftigte sind aktuell auf Jobsuche. Dazu nutzen sie einen breiten Mix an Möglichkeiten.
Klassische Stellenanzeigen und eigene Karriereseiten haben ausgedient, zeigen aktuelle Studienergebnisse.
Klassische Stellenanzeigen und eigene Karriereseiten haben ausgedient, zeigen aktuelle Studienergebnisse.
Foto: Gonzalo Aragon - shutterstock.com

Die Studie "Randstad Employer Brand Research 2022" befragte deutsche Mitarbeiter, was ihnen bei der Arbeitgeberwahl wichtig ist und wie sie ihren nächsten potenziellen Arbeitgeber finden. Das Ergebnis: Auf Google halten 27 Prozent der Wechselwilligen Ausschau nach Jobs. Das sind vier Prozentpunkte mehr als 2021. Die Suchmaschine wird gefolgt von Jobportalen (23 Prozent). Persönlichen Empfehlungen vertrauen 22 der Befragten, 20 Prozent ziehen Recruiting-Agenturen hinzu.

Einen Boom verzeichnen die sozialen Medien. Seit 2021 hat sich die Nutzung dieser Kanäle bei der JobsucheJobsuche mehr als verdoppelt – von zehn auf 21 Prozent. Wichtigste Plattform bleibt Facebook, wenngleich mit deutlichen Einbußen (2022: 58 Prozent, 2021: 76 Prozent). Auf Instagram suchen 52 Prozent, auf Twitter 33 Prozent und auf TikTok 29 Prozent. Alle diese Kanäle legten seit 2021 zu. Linkedin wird von 16 Prozent, Xing von zwölf Prozent der Wechselwilligen zur Jobsuche genutzt. Alles zu Jobsuche auf CIO.de

Recruiting auf allen Kanälen

"Dass Bewerber verstärkt dort Stellen suchen, wo sie sich in ihrer Freizeit aufhalten – in den sozialen Medien – deutet auf die hohe Wechselwilligkeit und Spontaneität bei der Jobsuche hin", analysiert Carolin Herbst, Director Group Human Resources bei Randstad Deutschland. Für Arbeitgeber gelte es, Bewerber dort abzuholen, wo sie sind, und ihr Recruiting breit aufzustellen. Die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung aus dem 1. Quartal 2022 zeigt zwar, dass immerhin 36 Prozent der Unternehmen Social Media für das sogenannte Active Sourcing nutzt, also die gezielte und direkte Ansprache von Kandidaten. Doch Stellenanzeigen werden laut dem Job-Navigator des Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (06/2022) vor allem auf Jobportalen, dem Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit und Firmen-Websites inseriert.

Laut der "Randstad Employer Brand Research 2022" wird unter den Jobportalen indeed.com von den meisten Wechselwilligen besucht (62 Prozent). Auf die Bundesagentur für Arbeit greifen 30 Prozent zurück – 18 Prozentpunkte weniger als 2021. Firmeneigene Karriereseiten liegen mit 13 Prozent von allen Suchkanälen auf Platz acht. "Eine Stellenanzeige auf der eigenen Website und im Jobportal zu schalten, reicht nicht mehr. Wer auf allen Kanälen mit Job-Angeboten präsent ist, erhöht seine Chancen, die richtigen Kandidaten zu erreichen", ist Herbst überzeugt.

Zur Studie

Bei welchen Unternehmen wollen wir arbeiten - und warum? Das ermittelt die Studie Randstad Employer Brand Research, die von unabhängigen Instituten in über 30 Ländern weltweit durchgeführt wird. Drei Elemente stehen dabei im Fokus: der Bekanntheitsgrad und die Attraktivität der abgefragten Unternehmen sowie die einzelnen Schlüsselfaktoren, die einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen. In Deutschland wurden Anfang 2022 3.727 Mitarbeiter und Arbeitsuchende im Alter zwischen 18 und 65 online befragt. Ein Aspekt der Studie widmet sich auch der Jobsuche. (mp)

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