Kolumne von Susan Cramm

So wird Coaching was

05.10.2005
Von Susan Cramm

3. Der Coach arbeitet für den Kunden. Die Interessen meines Kunden stimmen nicht mit denen des Supervisors oder Unternehmens überein - unabhängig davon, wer die Rechnung bezahlt. Manager können Einfluss nehmen auf das erwartete Ergebnis, aber nicht darauf, welche Ziele sich ihre Mitarbeiter setzen. Ich hatte einen Kunden, der in fünf Jahren sein eigenes Unternehmen gründen wollte, und sein Wunsch, sich zu verändern, war von dieser Zielsetzung geleitet. Als Coach muss ich dieses Ziel respektieren und ihm helfen, es zu erreichen.

Selbst in dieser Situation gibt es keinen Interessenkonflikt, der die Arbeit überschatten würde. Die veränderten Verhaltensweisen nämlich werden dem Unternehmen zugute kommen. Mein Kunde wird seine Karrierechancen in dem Unternehmen verbessern und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass er im Unternehmen bleiben wird.

4. Coaching nimmt die weichen Ziele ins Visier. Die harten Geschäftsfelder - wie Organisation, Strategie, Zielvorgaben, Prozesse und Strategiepläne - sind die leichten Arbeitsfelder im Coaching. Der ultimative Erfolg liegt in der schwierigeren Arbeit, die Soft Skills zu stützen, zu lindern oder aufzubauen. Das beinhaltet auch die Fähigkeit, die richtigen Leute an die richtigen Aufgaben zu bringen, für eine Strategie Unterstützung zu gewinnen, starke Beziehungen aufzubauen, effektiv zu kommunizieren, nach oben zu managen und nach unten zu delegieren. Außerdem sollte man im Coaching erkennen, dass verbesserte "weiche Aufgaben" zu besseren "harten Aufgaben" führen sollen, und dem Coach ausreichend Raum geben, um an beidem zu arbeiten.

5. Der Coach muss eine Botschaft übermitteln. Coaches werden zuweilen "performance coaches" genannt. Das ist ein Ausdruck, den ich liebe. Ich bin der Meinung, es ist richtig, "dass Coaching, das auf Geschäftsergebnisse orientiert ist, der Schlüssel zu Verbesserungen in der Gesamtleistung darstellt" (aus "Coaching: No More Mr. Nice Guy", Gallup Management Journal). Es ist wichtig, dass die Ziele im Coaching auch beinhalten, das Geschäftsvolumens zu steigern (etwa Projekterfolge). Aber sie müssen auch die Veränderungen im Verhalten verbessern (Bewahrer auf aktuelle Bedürfnisse einstellen). Coaching sollte von Geschäftsnotwendigkeiten geführt, mit Theorie und Praxis aus den Geschäftsprozessen angereichert sein und sich an der Arbeit auf dem Schreibtisch des Kunden orientieren. Die besten Coaching-Aufträge wiederholen sich und brauchen kurze Verträge, die auf bestimmte Aufgaben ausgerichtet sind.

6. Coaches sind nicht nett. Engagiert jemand einen Coach, dann will er sich verändern. Aber da die Menschen die Idee, sich zu verändern, mehr mögen als die Umsetzung, sind die meisten Coaches hart, aber herzlich im Umgang. Gute Coaching-Sitzungen sind anregend und aufregend. Die meisten Kunden freuen sich auf den Beginn und das Ende jeder Sitzung, jedoch nicht auf die Arbeit dazwischen.

Wie mit jedem anderen Beruf auch, gibt es unter den Coaches gute und weniger gute. Sollten Sie sich dafür entscheiden mit einem Coach zu arbeiten, geben Sie Ihr Bestes und handeln Sie wie mit jedem anderen Dienstleister auch. Wenn Sie all dies beherzigen, dann haben Sie wirklich gute Chancen, eine fruchtbare Geschäftsbeziehung aufzubauen.

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