IT-Evolution

So wird SOA was

20.09.2008

Phase I: IT-Modernisierung

In einer ersten Phase geht es um die Modernisierung der vorhandenen IT – unabhängig vom strategischen Ziel. Hard- und Software müssen für künftige Aufgaben fit gemacht werden: durch Skalierung der Systeme und Datenbanken, durch geeignete Maßnahmen, um dramatisch erhöhten Datentransfer sowie drohende Performanz- und Speicherprobleme in den Griff zu bekommen, und durch erste Schritte zur lokalen Systemintegration und zum Abbau von Redundanzen.

Erst Standards machen flexibel

Organisationen transferieren Geschäftsoperationen in flexiblere und beweglichere IT-Umgebungen; diesen Prozess nennen wir IT-Modernisierung. Bei der Transformation erhalten sie ihre bestehenden Applikationen, während sie diese in moderne Sprachen, Datenbanksysteme und SOA-Services umsetzen.

Der wichtigste Teil ist dabei der Erhalt der Geschäftsinhalte in der neuen Umgebung, speziell dann, wenn das darin enthaltene Wissen und das Wissen um die darzustellenden Funktionen außerhalb der Applikation gar nicht oder nur teilweise vorhanden sind.

Phase I beginnt mit der Aufnahme des Applikationsaltbestandes, um den Status quo des Zustandes der gegenwärtigen Systeme zu bekommen. Welche Anwendungen sind die Kandidaten für Modernisierung und welche Techniken liefern dafür den größten Ertrag?

Der nächste Schritt überprüft den besten Modernisierungsansatz, denn zum Ziel führen gleich mehrere Wege: automatisierte Migration, Rehosting, Commercial-Off-The-Shelf (COTS) Replacement – ganze Anwendungen werden ausgetauscht, SOA sorgt für Integration und Rearchitecting.

Das Migrationsziel ist, den Funktionslevel der bestehenden Systeme zu erhalten und gleichzeitig neue, flexiblere Softwareplattformen zu übernehmen. Dabei sollte die Migration automatisiert ablaufen. Die Voraussetzungen dafür sind Verständnis für das Mapping zwischen Quelle und Ziel sowie hochwertiger Source-Code, während der Ansatz des Rehosting den Code auf eine moderne unterlagerte Datenbank und Hardwareplattform migriert, dabei aber die Applikationslogik komplett unangetastet lässt. Dies wird durch eine Softwareschicht erreicht, die sich für die Applikationslogik wie die Umgebung des Altsystems darstellt, aber in Wirklichkeit auf einer Open-Systems-Plattform läuft.

Herausforderungen in Hard- und Software, gekoppelt mit Infrastrukturproblemen, machen hin und wieder sogenannte COTS-Replacements nötig. So nennt man den Austausch der kompletten Applikation gegen eine neue und modernere Version – und zwar bei mindestens gleichem Funktionsumfang.

Silo-Applikationen modernisieren

Zur vollen Ausnutzung moderner IT-Architekturen trägt das Rearchitecting der Altsysteme bei. Geschäftsrelevante Prozesse und Softwareanlagevermögen werden dafür aus Altsystemen ausgelöst. Rearchitecting ist immer dann üblich, wenn die nötigen Adaptionen von SOA-Architekturen und anderen modernen Technologiebereichen wie Business Intelligence und Business Rules Engines fundamentale Änderungen verlangen. Das Ende der Phase zeichnet sich durch einen hohen Faktor an SOA-Readiness aus, aber auch durch das Wissen um nicht zu verändernde Silo-Applikationen, die nun aber im modernisierten Zustand der Phase II zugeführt werden können.

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