Fachbereiche mit wenig Interesse

SOA bleibt reines IT-Thema

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Prozesse unternehmensübergreifend verbessern

Dieses Ergebnis wirkt sich auch auf andere Bereiche der Befragung aus. So will beispielsweise die überwiegende Anzahl der Unternehmen bei den übergreifenden Prozessen die Zusammenarbeit mit Kunden (32 Prozent), Lieferanten (26 Prozent) und Händlern (19 Prozent) verbessern. Kaum überraschend ist, dass 30 Prozent der Firmen den Nutzen einer SOA primär in der Prozess-Optimierung sehen, während 15 Prozent eine Hilfe bei der Überprüfung oder Änderung von Geschäfts-Modellen erwarten und 13 Prozent ihre Beziehungen zu Kunden verbessern wollen.

Allerdings hapert es bei deutschen Unternehmen noch mit der Umsetzung von SOA-Projekten. Lediglich 31 Prozent der Befragten setzen laut eigenen Angaben bereits eine SOA ein und bei 42 Prozent ist sie in Planung. 85 Prozent beschäftigen sich bereits mit dem Thema, obwohl erst 50 Prozent SOA eine große oder sehr große Bedeutung beimessen.

SOA-Projekte sind von der IT getrieben

Nach wie vor sind SOA-Projekte sehr stark von der IT-Abteilung getrieben. In 39 Prozent der Fälle kommt der Projektleiter aus der IT. Lediglich 26 Prozent der Unternehmen haben ihre SOA-Vorhaben einer Fachabteilung anvertraut. 19 Prozent greifen auf einen externen Berater zurück. In die gleiche Richtung deutet die Frage nach dem Sponsor der SOA: 58 Prozent nannten den CIO oder einen anderen IT-Manager, nur 13 Prozent die Geschäftsführung.

Auch bei den Budgets wird geknausert. 65 Prozent der Befragten setzen dafür insgesamt weniger als 100.000 Euro an. Nur fünf Prozent wollen mehr als eine Million Euro investieren. Dies lässt sich dahingehend interpretieren, dass SOA-Projekte noch keine große Bedeutung haben, kann aber auch bedeuten, dass viele Unternehmen bei SOA-Einführungen zunächst mit kleinen und überschaubaren Projekten beginnen. Diese bringen nämlich laut Untersuchung die besten Ergebnisse und lassen sich rasch durchführen.

Für den "SOA Check 2007" befragte das Wolfgang Martin Team 64 Personen in deutschen und schweizerischen Unternehmen aus allen Branchen, die sich mit SOA beschäftigen. 39 Prozent der Befragten kommen aus Firmen mit weniger als 100 Millionen Euro Umsatz, 18 Prozent aus Firmen, die zwischen 100 Millionen und einer Milliarde Euro umsetzen und 43 Prozent aus Konzernen mit mehr als einer Milliarde Umsatz.

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