Fünfter und letzter Teil der SOA-Serie

SOA - der lange, steinige Weg

11.07.2007
Von Johannes Helbig

Die Service-Architektur stellt lediglich den Rahmen für langfristige Integrations- und Flexibilitätsziele bereit. Ihre Umsetzung muss anhand geschäftlich motivierter Initiativen mit gleichermaßen hoher Signalwirkung und Nutzenerwartung erfolgen. Die Ergebnisse dieser Projekte sollten eine tragende Bedeutung im Rahmen der Enterprise-Architektur einnehmen. Hierzu zählen vor allem jene Projekte, die Service-Provider für eine höhere Zahl von Consumern bereitstellen. Rein architektonisch getriebene Ansätze sollten unbedingt vermieden werden: Nur wenn SOA einen echten Beitrag zur Lösung priorisierter Probleme leistet, werden Fach- und IT-Bereiche dauerhaft den Ansatz unterstützen.

Lesson learned: SOA ist machbar

Im Rahmen dieser Artikelserie haben wir SOA und seine wesentlichen Merkmale aus Sicht eines Anwenderunternehmens beschrieben, das bereits einige Jahre praktische Erfahrung mit dem Konzept gesammelt hat. Ziel war es, ein wenig mehr Klarheit in die Diskussion zu bringen und so den Weg zu einem einheitlichen Verständnis von SOA zu ebnen. Verkürzt lässt sich unser Verständnis auf die folgende Formel bringen:

SOA = Semantische Integration + Entkoppelung + Managed Evolution

Die in den vergangenen Jahren mit SOA gewonnenen Erkenntnisse der Deutschen Post lassen sich wie folgt charakterisieren:

  • Semantische Integration ist der Schlüssel zu SOA, nicht Technologie
    Die Harmonisierung fachlicher Begriffe und Geschäftsobjekte ist die wesentliche Herausforderung bei der Einführung von SOA. Technologie- und Plattformdiskussionen sind nachgelagert zu führen.

  • SOA ist eine Business-Initiative
    Die erfolgreiche Etablierung von SOA im Unternehmen setzt voraus, dass die Fachbereiche und nicht die IT die Führung übernehmen. Als Basis für die Zusammenarbeit stellt SOA aber eine neue gemeinsame Kommunikationsebene bereit.

  • SOA kann man nicht kaufen
    SOA ist eine Management-Aufgabe und kann nicht outgesourct werden. Im Rahmen des Architektur-Managements müssen die relevanten Governance-Mechanismen, Skills und Prozesse etabliert und weiterentwickelt werden, um das Nutzenversprechen von SOA einlösen zu können.

  • SOA muss schrittweise etabliert werden
    Entkoppelung und Kapselung erlauben dezentrale Projekte zur schrittweisen Transformation der IT-Landschaft auf Basis von Business-Initiativen. So werden bestehende Assets geschützt. Prozesse, Fähigkeiten und Infrastruktur entwickeln sich im Einklang mit der Nutzung von SOA im Unternehmen.

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