Ordnungsfaktor SOA

SOA-Serie Teil II: Die Architektur

23.03.2007
Von Johannes Helbig

Für die nachhaltige Transformation von Prozess und IT-Landschaften stellt die Service-Architektur sos mit ein Zielszenario dar. Die zunehmende Entkopplung von Prozessen und Anwendungen durch stabile Servicebeziehungen ermöglicht dabei die Durchführung gezielter und lokal begrenzter Eingriffe. Dennoch bedarf es expliziter Management-Prozesse, um langfristige Integrationsziele und kurzfristigen Geschäftsnutzen, im Sinne einer „Managed Evolution“, in Deckung zu bringen. Dabei gilt, dass auch eine Service-Architektur, genau wie Prozess- und IT-Landschaft, einer stetigen Veränderung unterliegt – wenn auch mit weitaus geringerer Geschwindigkeit. Moving Targets existieren weiter, sind aber deutlich besser zu beherrschen.

SOA und Dezentralität – geht

Um an die These zu Beginn des Beitrags anzuknüpfen: Das Erzielen übergreifender Integration und dezentraler, Business-getriebener IT-Entwicklung repräsentiert im Rahmen einer SOA-Strategie keinen Widerspruch, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Die Service-Architektur spielt hier die Rolle des strategischen Bebauungsplans, unterstützt dabei, IT vom Business her zu treiben, und ist konkretes Bindeglied zwischen Geschäftsprozessen und IT.

In der strategischen Dimension bietet SOA somit Antworten auf grundlegende Herausforderungen, vor denen Unternehmen heute stehen. In vielen Branchen entwickelt sich IT von der bloßen Unterstützungsfunktion zur strategischen Geschäftsressource. IT- und Business-Verantwortung wachsen in der Folge immer mehr zusammen. Konzepte wie SOA ermöglichen dabei, IT als Business-Thema zu gestalten und somit effektive Antworten auf die Herausforderungen des Wettbewerbs zu geben.

Gleichzeitig besitzt IT nach wie vor eine Dienstleistungsfunktion, die sie gegenüber dem Business effizient erbringen muss. Es gilt, Kosten zu reduzieren und die Time to Market zu verbessern. SOA adressiert dafür das Hindernis Nummer eins, die komplexe und starre Verknüpfung von Prozessen und IT. Eine Service-orientierte Architektur erzeugt somit gleichzeitig Stabilität und Flexibilität: Stabilität im IT-Management durch einen gemeinsam getragenen Generalbebauungsplan – und Flexibilität in der strategischen Anpassbarkeit der Anwendungslandschaft.

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