Am Ende ist es auch Technik

SOA-Serie Teil IV: Die Plattform

13.04.2007
Von Johannes Helbig und Michael Herr
Michael Herr, Geschäftsführer IT-Tochter Senacor: "Der Einwand höherer Intergrationsaufwände von Open Source greift hierbei nicht."
Michael Herr, Geschäftsführer IT-Tochter Senacor: "Der Einwand höherer Intergrationsaufwände von Open Source greift hierbei nicht."

Aus diesen Überlegungen heraus hat die Deutsche Post bei der Realisierung von SOPware auf ein Best-of- Breed-Konzept g esetzt. Die Gefahr, in eine zu große Abhängigkeit von einem Hersteller zu geraten, wird damit wirkungsvoll verhindert. Zusätzliche Flexibilität wird dabei durch den konsequenten Einsatz offener Standards erzielt. Komponenten werden somit nicht nur leichter austausch- und erweiterbar, auch die Wahlfreiheit wird insgesamt gesteigert. Auswirkungen hat das insbesondere auf die Reaktions- und Lieferfähigkeit gegenüber spezifischen Anforderungen der Geschäftsbereiche - die viel beschworene "Time to Market" wird signifikant verbessert.

Für den Ansatz der Deutschen Post, eine SOA-Plattform aus eigener Kraft zu entwickeln, gab seinerzeit nicht nur die mangelnde Verfügbarkeit alternativer Lösungen im Markt den Ausschlag. Vielmehr spiegelt sich darin die Überzeugung wider, dass ein offenes SOA-Framework die skizzierten Anforderungen an die Flexibilität bei gleichzeitiger Stabilität mit Abstand am besten erfüllt. Die Frage nach dem "Make or Buy" würde die Deutsche Post daher auch heute durchaus in ähnlicher Weise beantworten wie im Jahr 2001.

Eine aus heutiger Sicht für viele Anwender interessante Alternative könnte indes mit der Fragestellung "Buy or Use" verbunden sein. Konkret heißt das: Soll eine herstellerspezifische Lösung zum Einsatz kommen, oder soll das SOA-Framework durch Nutzung von Open Source-Komponenten im Rahmen einer Best-of-Breed-Strategie realisiert werden? Schließlich hält die Community heute ernst zu nehmende und ausgereifte Alternativen bereit, die sich in Bezug auf Funktionalität, Support und insbesondere die Unterstützung offener Standards keinesfalls hinter proprietären Lösungen verstecken müssen.

Post nutzt Open Source

Der Einwand höherer Integrationsaufwände von Open SourceOpen Source greift hierbei nicht. Denn ob herstellerspezifisch oder nicht: Die Integration einer SOA-Lösung und deren Anpassung auf den spezifischen Bedarf des Unternehmens werden auf jeden Fall zu leisten sein. In Bezug auf die Total Cost of Ownership kann Open Source hier sogar punkten. Zuletzt verbleibt somit die Wahl einer konkreten Lösung bei den Unternehmen - und kann primär aus strategischen Motiven heraus getroffen werden. Wie gut SOA-Konzepte in den jeweiligen Lösungen umgesetzt worden sind, kann dabei eine wesentliche Rolle spielen. Ein intensiver Blick unter die Haube lohnt sich daher aus den Erfahrungen der Deutschen Post heraus auf alle Fälle. Alles zu Open Source auf CIO.de

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