Aufgemotzte ERP-Anwendungen taugen nicht als SOA-Toolset

SOA: Wer auf der Schmalspur fährt, zahlt drauf

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Nach den Worten der Analysten gilt eine Faustregel: Je größer das Unternehmen, desto geringer seine Schwierigkeiten im Umstellen auf neue Technologien. Das bezieht sich nicht nur auf finanzielle, sondern auch auf fachliche Fragen.

Ein genauer Blick auf die Antworten macht Widersprüche deutlich: Trotz der offenkundig bekannten Probleme mit dem Ist-Zustand geben 42 Prozent der Befragten an, der Kauf neuer Features scheitere am Geld.

Daher ist es nicht erstaunlich, dass mancher CIO glaubt, ihm sei mit dem Upgrade der bisherigen ERP-Systeme geholfen. Die könne er ja dann als SOA-Toolset verwenden. Die Analysten halten das für einen Trugschluss: "Die Tools einzelner unabhängiger Anbieter sind ausschließlich für die speziellen Anwendungen und Architekturen entwickelt worden", so die Autoren der Studie.

Der Traum von der Infrastruktur, die auf alles passt

Gleichzeitig geben sie zu, dass es derzeit keine Alternative zu Unternehmens-Anwendungen unabhängiger Anbieter gibt. Und dass diese SOA-fähige Versionen anbieten, sei ein erster Schritt in Richtung service-orientierte Architekturen. Dennoch: Die meisten Anbieter können nicht garantieren, dass ihre Produkte mit einer Technologie ausgestattet sind, die mit jeder Art von B2B- und E-Commerce-Aktivitäten oder mit anderen Applikationen des Unternehmens zusammenpasst. Genau das wollen aber die CIOs. Nach den Worten der Analysten haben viele Befragte die Vorstellung, dass eine SOA-Infrastruktur alle Schlüssel-Anwendungen des Unternehmens miteinander verbindet.

Die Analysten haben nach den Prioritäten der Unternehmen im Hinblick auf Integrations-Technologien gefragt. Demnach liegen Web Services mit 76 Prozent vorn, dahinter kommen freie Middleware-Produkte und XML-Standards mit jeweils 66 Prozent.

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