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Soft- und Hardware, die die Welt nicht brauchte

Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.

Am Anwender vorbei: MS Office 2008

Microsoft Office 12 für den Macintosh, besser bekannt als MS Office 2008, erschien im Januar 2008 - rund ein Jahr nach dem überaus erfolgreichen Office 2007 für Windows. Während die Windows-Version mit der neuen Benutzeroberfläche und der Multifunktionsleiste "Ribbon" anstelle von traditionellen Menüs glänzte, zeigte sich die Mac-Version im altbekannten Design.

Oberflächen und Design sind zwar, besonders bei moderner Software, sehr wichtig, aber nicht wirklich entscheidend. Microsoft stellte mit der Version 2008 die erste native Mac-Version für Intel-Prozessoren her und konnte somit das Büro-Paket auf die aktuelle Prozessorlinie optimieren. Auf die gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten in einer SharePoint-Umgebung mussten Mac-Benutzer jedoch noch bis zur nächsten Version warten. Schlimmer traf es die professionellen Office-Nutzer, da Microsoft auf die Visual Basic for Applications (VBA)-Unterstützung in dieser Office-Version komplett verzichtete. Automatisierungen sollten Benutzer von nun an ausschließlich per AppleScript vornehmen. Kaum jemand dürfte den Willen verspürt haben, seine mühsam mit VBA erstellten Makro-Jobs auf eine neue Skript-Sprache zu portieren.

Word, Excel und PowerPoint entsprachen weitgehend dem Stand, den auch Windows-Benutzer von ihrem Office-Paket kannten. Das mit Abstand schlechteste Programm im Office-Paket war jedoch "Entourage". Das Pendant zu Outlook als "Personal Information Manager" (PIM) konnte in seiner letzten Version immer noch nicht überzeugen. Noch heute finden sich Foreneinträge von plötzlich gelöschten Ordnern oder anderen Unstimmigkeiten in der Programmierung. Beispielsweise war die Sortierung der Länderliste intern aus dem Englischen abgeleitet. Somit kamen Kanada oder Kolumbien unter "C", anstelle "K". Das Entourage-Adressbuch arbeitete nicht mit den OS X-Adressbuch zusammen und erlaubte eine rudimentäre Übernahme der Daten nur im CSV-Format.

Grabgesänge im Internet: Entourage wurde mit Office 2011 durch Outlook ersetzt.
Grabgesänge im Internet: Entourage wurde mit Office 2011 durch Outlook ersetzt.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Rund zweieinhalb Jahre später folgte Microsoft Office 2011 für den Mac, nun mit der SharePoint-Kompatibilität, der aus Office 2007 bekannten Menüleiste, Microsoft Outlook mit der Möglichkeit PST-Dateien zu importieren und der wiedereingeführten VBA-Makro-Umgebung.

Spannenderweise fehlt, sowohl für Windows, als auch für Macintosh, die Version 13 von Office. Das kann entweder am Aberglauben der Entwickler liegen oder hat schlicht keinen erklärbaren Grund. Schließlich folgte einst auf Office 1.6 - inklusive Excel 3.0 - auch gleich Office 3.0 inklusive Excel 4.0a. Die Versionen 5 und 6 fielen später ebenfalls komplett aus.

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