Studie

Softwarepiraterie in Deutschland leicht rückläufig

26.06.2018
Deutsche Unternehmen lassen ihre Finger immer häufiger von Raubkopien. Der Anteil der unlizenzierten Software lag im vergangenen Jahr laut Schätzungen des Branchenverbandes BSA (Business Software Alliance) bei einem Fünftel. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Rückgang von zwei Prozent.
Jeder Cyberangriff koste derzeit im Schnitt 2,4 Millionen Dollar.
Jeder Cyberangriff koste derzeit im Schnitt 2,4 Millionen Dollar.
Foto: Redpixel.pl - shutterstock.com

Die BSA vermutet, dass der Rückgang neben einem schrumpfenden PC-Markt und einer verstärkten Nutzung von Abo-Modellen auch auf eine zunehmende Angst vor Cyberattacken zurückzuführen ist. Denn die Verwendung unlizenzierter Software stehe laut den Autoren in engem Zusammenhang mit Malware-Angriffen. So liege die Wahrscheinlichkeit einer Malware-Infektion nach der Installation von raubkopierter Software bei rund einem Drittel.

Jeder CyberangriffCyberangriff koste derzeit im Schnitt 2,4 Millionen Dollar, wie die Autoren errechnet haben. "Wer sich nicht um die vollständige Lizenzierung seiner Software kümmert, geht eine Reihe von Risiken ein: rechtlich, betrieblich, sicherheitstechnisch. Nicht zuletzt auch persönlich strafrechtlich", sagte Georg Herrnleben, Regionalleiter bei der BSA. Alles zu Security auf CIO.de

Im Jahr 2017 belief sich der Umsatzausfall der Software-Unternehmen weltweit auf gut 46 Milliarden Dollar. Zwar habe es in den vergangenen zwei Jahren überall auf der Welt einen leichten Rückgang bei der Pirateriequote gegeben - in den Schwellenländern würde aber nach wie vor überdurchschnittlich oft auf nicht lizenzierte Produkte zurückgegriffen. Am häufigsten sei das unter anderem in Libyen (90 Prozent), Venezuela (89 Prozent) und Nicaragua (81 Prozent) der Fall.

In der Business Software Alliance sind Unternehmen wie Microsoft, Apple, Adobe oder Intel organisiert. Der Verband ermittelt regelmäßig, welchen Schaden der Softwarebranche durch den Einsatz von nicht lizenzierten Software-Kopien entsteht. Dafür ermittelt er gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen IDC, wie viele Computer in einem Land verkauft wurden. Der Wert der dafür potenziell nötigen Software wird dann mit dem der tatsächlich verkauften Produkte gegengerechnet. (dpa/rs)

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