Fitnessuhren

Sportuhren contra Apple Watch

09.09.2015
Von Rainer Wolff
Während die Apple Watch fürs Schwimmtraining nicht zu gebrauchen ist, kann die Garmin Sportuhr anhand des Beschleunigungssensors und der Bewegungen Rückschlüsse auf den Schwimmstil und die Schwimmstrecke ziehen.
Während die Apple Watch fürs Schwimmtraining nicht zu gebrauchen ist, kann die Garmin Sportuhr anhand des Beschleunigungssensors und der Bewegungen Rückschlüsse auf den Schwimmstil und die Schwimmstrecke ziehen.

Damit die Herzfrequenz am Handgelenk zuverlässig gemessen wird, darf die Apple Watch nicht zu locker, aber auch nicht zu eng am Arm sitzen. Präzise Messergebnisse werden unter anderem durch starke Behaarung, Tattoos, Schweiß oder der eingeschränkten Durchblutung am Handgelenk verfälscht oder verhindert. Dennoch hat die Messung der Herzfrequenz am Handgelenk gegenüber einem Brustgurt auch einige Vorteile. Sie ist für alle diejenigen Sportler eine hervorragende Alternative, die sich durch das Anlegen und Tragen eines Brustgurts in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühlen.

Und wenn ein Brustgurt zu eng sitzt, kann er drücken, die Atmung behindern oder bei längeren Sportaktivitäten unangenehm auf der Haut scheuern. Sitzt der Brustgurt hingegen zu locker, kann er verrutschen und gegebenenfalls keine präzisen Messergebnisse liefern. Darüber hinaus muss man einen Brustgurt regelmäßig reinigen und desinfizieren, um das Risiko von Hautinfektionen auszuschalten.

Wer Indoor-Sportarten wie das Crosstraining bevorzugt, findet in der Workout App auf der Apple Watch eine eigene Crosstrainer-Funktion.
Wer Indoor-Sportarten wie das Crosstraining bevorzugt, findet in der Workout App auf der Apple Watch eine eigene Crosstrainer-Funktion.

Leistungs- und Profisportler schwören hingegen auf die Herzfrequenzmessung mit einem Brustgurt. Nahezu alle namhaften Sportuhren-Hersteller verwenden diese Methode, die annähernd die gleichen Messwerte wie beim medizinischen EKG liefert. Gute Sensoren können sogar die Herzfrequenzvariabilität ermitteln, bei der man die Zeitabstände zwischen den Herzschlägen analysiert. Daraus kann man wiederum Empfehlungen für die Durchführung und Intensität des Trainings ableiten. Weitere Vorteile eines Brustgurts: Die Sensoreinheit verfügt über eine eigene Batterie, die recht lange hält und meistens auch wasserdicht verschlossen ist. Damit könnte man einen Brustgurt sogar mit ins Wasser nehmen, was aber wenig sinnvoll ist, da das Wasser die Übertragung der Messwerte vom Brustgurt an die Sportuhr im Allgemeinen behindert.

Die Workout App ermittelt zwar die durchschnittliche Herzfrequenz pro Trainingssession, protokolliert aber nicht die einzelnen Spitzenwerte der Herzfrequenz im Zeitablauf.
Die Workout App ermittelt zwar die durchschnittliche Herzfrequenz pro Trainingssession, protokolliert aber nicht die einzelnen Spitzenwerte der Herzfrequenz im Zeitablauf.

Erste Disziplin: Radfahren

Acht Uhr am Sonntagmorgen. Der Wecker klingelt unbarmherzig und erinnert an die geplante Radtour im Frankfurter Norden. So geht es nach einem ergiebigen Frühstück mit drei Uhren, zwei Brustgurten und einem iPhone bei einer Außentemperatur von rund 35° Celsius auf das erste Teilstück Richtung Bad Vilbel. Die etwas verwunderten Blicke entgegenkommender Radfahrer auf die Uhrenvielfalt am Arm werden geflissentlich ignoriert, schließlich heiligt der Zweck die Mittel. Bis zum ersten Zwischenstopp in Bad Vilbel treten nun zunächst die Apple Watch und die Garmin fenix 3 gegeneinander an.

Erster Eindruck: Die Streckendistanz mit rund 7 Kilometern und die Gesamtzeit von rund 35 Minuten sind bei beiden Uhren nahezu identisch. Auch die durchschnittliche Herzfrequenz mit 107 bpm bei der Apple Watch und 104 bpm bei der Garmin Sportuhr liegen nicht weit auseinander. Jedoch schreibt das iPhone nicht die einzelnen Spitzenwerte der Herzfrequenz in die Aktivitäten App. Diese findet man alternativ etwas verschachtelt in der Health App, allerdings wenig komfortabel als nackte Auflistung von einzelnen Datenpunkten.

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