Konsolidierung der IT-Dienstleister

Strategic Sourcing: Aus weniger mehr herausholen

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

"Von den gesamten Kosten der Anwendungsentwicklung und -betreuung lassen sich zwischen 30 und 40 Prozent einsparen"verspricht Accenture-Manager Jahnke. Er greift damit höher, als die Teilnehmer der Studie erwarten, 42 Prozent der befragten Manager rechneten mit rund zehn Prozent. Um mehr rauszuholen, fällt ein nicht geringer Aufwand an. Dieser lohnt sich laut Jahnke erst für Konzerne mit einem Umsatzvolumen von mindestens fünf Milliarden Euro und einer Zahl von Subkontraktoren von wenigstens 60. Partner finden die Konzerne vor allem bei klassischen globalen IT-Dienstleistern wie Accenture, IBMIBM, HPHP oder T-Systems, die strategisches Sourcing in der einen oder anderen Form anbieten. Dank einer Mischung aus standardisierten Methoden, Skalenerträgen und Nutzung von Offshore-Kapazitäten können diese den Service für beide Seiten gewinnbringend liefern. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de

Doch auch mit erfahrenen Profis an der Seite kommt auf den CIO ein echter Kraftakt in Sachen Change-Management zu. Gründliche Vorbereitung, Analyse und Ausarbeitung der Strategie ist das eine. Das andere ist der Know-how-Transfer, und hier wird es richtig spannend. Schließlich braucht die IT nun das Wissen von Leuten, die jahrelang einen guten Job gemacht haben, um sich dann von ihnen zu verabschieden. Besonders knifflig ist es auch, wenn der Freelancer sogar geistiges Eigentum an der Software-Entwicklung besitzt. "Wird die Transformation falsch angefasst, gehen die Leute einfach und nehmen ihr Wissen mit", sagt Ortwein.

CIO mit breitem Kreuz gefragt

Darüber hinaus müssen auch die internen IT-Kräfte lernen, dass die mitunter langjährig gepflegten Beziehungen zu Dienstleistern nicht mehr in der gewohnten Form bestehen bleiben. Auch in den Fachabteilungen kann sich durchaus Widerstand gegen die neue Methode bilden. Die Einführung eines strategischen Lieferanten-Managements verknüpft Tobias Ortwein daher klar mit den Fähigkeiten des IT-Management: "Um das durchzusetzen, muss der CIO schon ein breites Kreuz haben."

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