Strategien


iPad & Co. am Arbeitsplatz

Strategie gegen die Schatten-IT

15.11.2010
Von Nicolas Zeitler
Jesper Doub: "Wir setzen ein Wiki auf, in dem sich Mitarbeiter bei Problemen mit ihren Geräten gegenseitig helfen."
Jesper Doub: "Wir setzen ein Wiki auf, in dem sich Mitarbeiter bei Problemen mit ihren Geräten gegenseitig helfen."

Wer private iPhones und iPads zulasse, dem bleibe nur eines: den Support klar zu begrenzen. "Man muss den Leuten sagen: Bei Fehlern in Anwendungen springen wir ein, aber Störungen am Gerät selbst beheben wir nicht", beschreibt Hansen einen möglichen Ansatz.

So sieht das auch Doub. Bei Bauer Media gilt die Regel: Wer mit einem privaten Gerät arbeitet, hat keinen Anspruch auf Support. Auch künftig wird es keine Rundumbetreuung für iPhones, alle möglichen Android-Telefone und bald auch verschiedene Tablet-Typen geben. Stattdessen propagiert Doub um der Gerätevielfalt willen Self Services: "Wir werden ein Wiki aufsetzen, in dem sich die Mitarbeiter bei Problemen gegenseitig helfen", berichtet er. Der Bauer-CIO sieht in dem Modell eine neue Nutzungsphilosophie: "Ich bin überzeugt, dass wir den Leuten mehr zutrauen können als heute."

Mitarbeiter kaufen Hardware selbst

Mehr Mündigkeit als bisher traut Jesper Doub der Belegschaft bei der Bauer Media Group nicht nur beim Support, sondern schon bei der Anschaffung elektronischen Arbeitsgeräts zu. Derzeit entscheiden sich die Mitarbeiter für einen von drei Laptop-Typen und zwischen fünf verschiedenen Smartphones. Mehr bietet das Unternehmen im Standardwarenkorb nicht an.

Der CIO wünscht sich für die Zukunft einen neuen Ansatz: Wem keines der angebotenen Geräte zusagt, der kauft sich für einen Zuschuss vom Verlag selbst mobile Hardware nach eigenem Gusto. Mit dieser Idee hat Jesper Doub mehr Vertrauen in seine Anwender als etwa Analyst Rüdiger Spies. Der sagt: Mit welchem Endgerät die Belegschaft morgens zu Arbeit antrete, könne man ihr nicht völlig selbst überlassen. EineVorauswahl müsse der Arbeitgeber auf jeden Fall treffen. "Die meisten Leute kennen sich nicht gut genug aus, um selbst das für das Unternehmen am besten geeignete Arbeitsgerät auszuwählen", ist der Berater überzeugt.

Das Konzept "Bring your own PC" werde sich unter anderem aus diesem Grund in Deutschland auch nicht so bald durchsetzen. "Das ist in den USA zwar ein breiter werdender Trend, aber in Europa haben die CIOs diesbezüglich noch Schonfrist", sagt Spies.

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