Neues beim E-Postbrief

Streit mit Post wegen De-Mail geht weiter

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Der Streit vor Gericht zwischen United Internet und der Deutschen Post ist immer noch nicht abgeschlossen. Die Post weigert sich, das Postident-Verfahren den De-Mail-Partnern zur Verfügung zu stellen.
Die De-Mail-Startseite von GMX (United Internet).
Die De-Mail-Startseite von GMX (United Internet).

"Eine Entscheidung wird frühestens Ende März erwartet", teilte eine Sprecherin der 1&1 Internet AG gegenüber unserer Schwesterpublikation CIO.de auf Anfrage mit. "Da das Verfahren noch läuft, können und wollen wir hier keine Einschätzung abgeben", hieß es weiter. Eine derartige Identitätsprüfung muss aber zwingend erfolgen, wenn ein De-Mail-Konto eröffnet wird. CIO.de berichtete unter anderem in dem Artikel Kampf um E-Post geht vor Gericht über den Streit.

Das Unternehmen United Internet, das unter anderem die E-Maildienste Web.de und GMX betreibt, hatte vor dem Landgericht Köln Klage eingereicht, um die Post zu zwingen, ihre Postident-Dienstleistung auch De-Mail anzubieten. Die Verhandlung begann am 23. Dezember. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob die Post mit Postident ein Monopol besitzt, das sie deswegen auch zwingend anderen Unternehmen zur Verfügung stellen muss, oder nicht.

Unterdessen arbeitet das Unternehmen 1&1 weiter an der Vorbereitung für De-Mail. „Wir arbeiten an dem Launch des Produktes und nehmen weiter eine große Zahl an Vorregistrierungen entgegen." Auf der Cebit wollte das Unternehmen erstmals Identifizierungen für De-Mail Nutzer anbieten. United Internet prüft auch, ob man die Authentifizierung an der Haustür oder dem Arbeitsplatz vornehmen lassen kann.

Auch der Telekom gekündigt

Die Deutsche Post hatte der Deutschen Telekom ebenfalls den Vertrag zur Nutzung von Postident zum 1. Januar 2011 gekündigt - und gleich einen neuen Vertrag angeboten. Im Fall einer Neuauflage möchte die Post aber ausdrücklich ausgeschlossen wissen, dass Postident für De-Mail-Dienste genutzt wird. Die Telekom überlegte jetzt ebenfalls Alternativen, ob und wie man mit Banken oder den öffentlich-rechtlichen Sparkassen zusammenarbeiten oder das eigene Filialnetz zur Identifikation der De-Mail-Kunden nutzen kann.

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