Flexibles Arbeiten

Streitpunkt Home Office

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Für die einen gehört flexibles Arbeiten, auch von zu Hause aus, zur viel zitierten Work-Life-Balance. Andere stehen dem skeptisch gegenüber, zu groß ist die Sorge um Kontrollverlust.

Warum Home Office nicht für jeden erstrebenswert ist, zeigte eine angeregte Diskussion zur IDG-Studie "Arbeitsplatz der Zukunft" unter der Rubrik Xing Klartext.

"Der klassische ArbeitnehmerArbeitnehmer steht morgens wie bei der Rückreise vom Büro kontinuierlich wiederkehrend im Stau. Genervt kommt er ins Büro. Dort schaltet er den PC an und widmet sich seiner Arbeit. Wesentlich entspannter können die gleichen Abläufe auch vom PC im Home Office erledigt werden. Ohne Stau, ohne Zeitverlust und mit 'vollem Nervenkostüm'. Das habe ich so 20 Jahre erfolgreich praktiziert." Alles zu Personalführung auf CIO.de

Beim Thema Home Office scheiden sich die Geister, wie eine Diskussion zur IDG-Studie "Arbeitsplatz der Zukunft" zeigt.
Beim Thema Home Office scheiden sich die Geister, wie eine Diskussion zur IDG-Studie "Arbeitsplatz der Zukunft" zeigt.
Foto: Halfpoint - shutterstock.com

"Home Office wie auch Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist kein Allheilmittel und kann nur ein Baustein für eine bestimmte Arbeitnehmerklientel sein. Wann waren Sie das letzte Mal in einem verarbeitenden Betrieb unterwegs? Ist ihnen bewusst, welcher Aufwand dahintersteckt, ein Stück Butter oder ein Paket Milch zu produzieren, zu verpacken und zum Verkauf zur Verfügung zu stellen? Digitalisierung und Flexibilisierung haben auch hier schon lange Einzug gehalten, aber Home Office ist hier wie in weiten Teilen des verarbeitenden Gewerbes fehl am Platz."

"Home Office ist ein probates Mittel, mit dem man Mitarbeiter unterstützen kann, die privat schwierige Lebenslagen zu bewältigen haben. Mehr aber nicht."

"Wenn es technisch möglich ist, sollten Menschen von da arbeiten können, wo sie sich gerade befinden, wenn sie das wollen. Die Unsitte, Menschen nach der Präsenzdauer für fleißig oder faul zu halten, ist wirklich überholt, der Kontrollzwang auch. Jedes Netzwerk ist heute in der Lage, Log-ins und Verweildauern sowie Aktivität zu speichern."

Arbeit und Privates trennen

"Freie Zeiteinteilung ist auf jeden Fall ein Plus. Aber ich habe mein Haus, meine Wohnung für meine Familie und mich gekauft, nicht für die Firma oder Uni. Wer zahlt das adäquat, wenn ich da ein Zimmer fürs Home Office einrichte? Wie kompensiert man die Einschränkungen für die Familie, wenn Ruhe sein muss, weil Papa im Home Office mit Kunden telefoniert?"

"Home Office sehe ich als absoluten Fortschritt an, wo es möglich und gewünscht ist. Es entlastet die Umwelt, die Nerven und in der Theorie auch die Bürokosten, wenn man das klug durchdenken würde. Da wäre einiges machbar, wenn man denn wollte. Aber es wird an alten Strukturen festgehalten, weil es eben so ist, nicht weil es Sinn macht."

"Da ich Alleinverdiener bin, kann ich das ganze Gejammer um mehr Freizeit eh nicht verstehen. Wer mal ein bis zwei Jahre in seinem Traumjob ,überflüssig' (arbeitslos) war und dann wieder neu Tritt gefasst hat, hat sowieso eine ganz andere Einstellung zum Arbeitsalltag als jemand, bei dem die Zeit auf der Arbeit vor Langeweile nur so dahinplätschert."

Studie Arbeitsplatz der Zukunft

Unternehmen verbinden mit dem Arbeitsplatz der Zukunft eine verstärkte Nutzung technischer Möglichkeiten, um produktiver zu agieren. Die Mitarbeiter interessiert vor allem die Frage, an welchen Orten sie in Zukunft arbeiten. Eine aktuelle IDG-Studie zeigt, dass der Arbeitsplatz der Zukunft noch vielerorts mehr Wunsch als Realität ist.

Die Studie zum Arbeitsplatz der Zukunft basiert auf einer Online-Befragung in der D-A-CH-Region, bei der im Juni 2017 1075 Unternehmen und 444 Mitarbeiter befragt wurden. Grundgesamtheit sind strategische (IT-)Entscheider der obersten Führungsebene und der Fachbereiche, Entscheider und Spezialisten aus der IT-Organisation sowie Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen. Partner der Studie waren die Unternehmen BroadSoft, Workday, Avaya Deutschland, Kronos Systems BVBA, United Planet, ASG Technologies, Freudenberg IT, Swyx Solutions, KYOCERA Document Solutions Deutschland, Ivanti Deutschland, IBM Deutschland sowie sipgate.

Im COMPUTERWOCHE-Abo-Shop https://shop.computerwoche.de kann die Studie zum Preis von 299 Euro erworben oder als PDF heruntergeladen werden.

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