Forschung zu Sozialverhalten

Stress muss nicht aggressiv machen

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

"Aus vorherigen Studien unseres Labors wussten wir bereits, dass positiver sozialer Kontakt mit einem vertrauten Menschen vor einer Stresssituation die Stressreaktion reduziert", kommentiert Studienkoautor Professor Markus Heinrichs die Ergebnisse. Offenbar sei diese Bewältigungsstrategie so stabil verankert, dass Menschen auch unmittelbar im oder nach dem Stress durch positives soziales Verhalten Stressreaktionen verändern können.

Stress verursacht nicht zwangsläufig Konflikte

Was die Forscher mit ihrer Studie nicht anstreben, ist ein Vergleich zwischen dem Stressverhalten von Männern und Frauen. Der wäre nicht möglich, da in ihrer Studie nur männliche Probanden mitgewirkt haben. Doch die Studien zeigen nun auch bei Männern, dass Stress nicht zwangsläufig negative Gefühle, soziale Konflikte und aggressives Verhalten verursacht. Im Gegenteil - Stress kann auch bei Männern positives soziales Verhalten verstärken.

Ein Forschungsteam unter der Leitung der Freiburger Psychologen und Neurowissenschaftler Professor Markus Heinrichs und Bernadette von Dawans hat in der Studie untersucht, wie Männer in Stresssituationen reagieren. Die Forschungsergebnisse wurden unter dem Titel "The Social Dimension of Stress Reactivity: Acute Stress Increases Prosocial Behavior in Humans" in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlicht. Autoren des Artikels sind Bernadette von Dawans, Urs Fischbacher, Clemens Kirschbaum, Ernst Fehr, und Markus Heinrichs.

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