Flottenautos

Stromer und Hybride erobern die Fuhrparks

20.08.2013
Von Rebecca Eisert und Franz W. Rother

Die Chancen, dass ihre Zahl in den nächsten fünf bis 20 Jahren kräftig ansteigt, steht nach Meinung von Dataforce, ein Marktforschungsunternehmen, das seit 1993 Daten über den Flottenmarkt in Deutschland erhebt, gut. Aktuell nutzen nach einer Studie der Fuhrparkexperten 14 Prozent der Unternehmen andere Antriebe als Benzin und Diesel. Am beliebtesten sind dabei Erdgasantriebe, die von mehr als der Hälfte der Unternehmen eingesetzt werden, die sich für die Nutzung alternativer Antriebe entschieden haben. "Hybrid- und Elektroantriebe kommen hier auf 23 bzw. 13 Prozent, allerdings mit stark steigender Tendenz", erklärt Benjamin Kibies von Dataforce.

Noch zu wenig Erfahrungen

Gerade größere Flotten stünden der Antriebsart sehr aufgeschlossen gegenüber. "Etwa 60 Prozent der Fuhrparkleiter in Unternehmen mit Flotten ab 100 Pkw können sich vorstellen, Elektrofahrzeuge anzuschaffen oder hatten zum Zeitpunkt der Umfrage im Jahr 2011 bereits solche im Einsatz." Heike Proff, Automanagement-Professorin an der Uni Duisburg-Essen glaubt das der Trend zum Firmenelektroauto noch lang anhalten werde. Auch im Jahr 2020 werden Elektroautos noch zu drei Fünfteln von Geschäftskunden gekauft", sagt sie. Der Grund: Unternehmen, Flottenbetreiber und Vermieter könnten umweltfreundliche E-Mobile und gesetzliche CO2-Vorgaben als Imagewerbung für sich nutzen, so Proff.

Tatsächlich trimmen Flottenmanager ihre Fuhrparks immer stärker auf Umweltverträglichkeit, heute schon das Zeitalter der alternativen Antriebe auszurufen wäre jedoch verfrüht. Neben der eingeschränkten Reichweite sind die größten Hindernisse aktuell vor allem die hohen Anschaffungskosten sowie auch fehlende Erfahrungen mit Reparaturkosten, Alltagstauglichkeit und den am Markt erzielbaren Restwerten derartiger Fahrzeuge, die sich in Summe in hohen Leasingraten niederschlagen: Für einen Monatsbeitrag von über 700 Euro, den etwa ein Opel Ampera im Unterhalt kostet, bekäme man auch locker eine S-Klasse von Mercedes als Dienstwagen. Zudem fehlt in den meisten Unternehmen noch eine für den Betrieb von Elektroautos notwendige Ladeinfrastruktur.

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