MBA-Programme

Studium der Zukunft kommt ohne Hörsaal aus

20.11.2012
Von Jan Willmroth, Kristin Schmidt und Yvonne Esterházy

Neue Generation

Deshalb werben inzwischen immer mehr Business Schools mit Online-Angeboten gezielt um diese neue Generation von MBA-Anwärtern. Da treffen sich Studenten aus aller Welt zu Web-Vorlesungen, sitzen Manager im Flieger und hören sich Seminarinhalte als Podcast an, lesen Ingenieure die Literatur für den Marketingkurs mit ihrem Tablet- Rechner auf dem Weg zur Baustelle. "Die Digitalisierung hat alle möglichen Industrien verändert, manche sogar ausgelöscht - warum sollte das vor der Bildung haltmachen?", sagt James Dean, Dekan der Kenan-Flagler Business School an der University of North Carolina. "Wir erleben die digitale Revolution des MBA."

Was Rühle heute vom fast 8.000 Kilometer entfernten Bangalore aus wie selbstverständlich erledigen kann, wäre vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. "Ende der Neunziger hat man sein Modem gestartet und gewartet, bis die Software alle Lehrinhalte synchronisiert hatte", sagt Dixon. Die Studenten durften nur wenige Grafiken hochladen, mussten PDF-Dokumente möglichst kurz halten, um die ServerServer nicht zu überlasten. "Damals", sagt Dixon, "hielten viele das Fernstudium für zweitklassig." Alles zu Server auf CIO.de

Der virtuelle Student

Diese Zeiten sind endgültig vorbei. Waren es bis vor wenigen Jahren vor allem Business Schools aus der zweiten Reihe und klassische Fernhochschulen, die sich auf das Online-Gebiet wagten, drängen heute zunehmend Top-Schulen von den vorderen Rängen der MBA-Rankings auf den Markt und bieten mitunter sogar reine Online-Studien an - ohne eine Minute Präsenzzeit. So zählte die Akkreditierungsorganisation AACSB in ihrer letzten Umfrage, an der ausgewählte Business Schools teilnehmen, 74 akkreditierte Schulen, die Online-MBA-Programme anbieten - doppelt so viele wie noch vor sechs Jahren. Rechnet man die Angebote vieler nicht akkreditierter Business Schools hinzu, liegt die Zahl noch deutlich darüber.

Und sie wird weiter steigen. Die Online-Offensive von Top-Adressen wie der Kenan-Flagler School mit ihrem 2011 eingeführten "MBA@UNC" oder dem Madrider Instituto de Empresa mit dem "Global MBA+" ließ bei immer mehr MBA-Bewerbern das Interesse am Online-Studium steigen.

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