Analystenurteil

T-Systems nach den Qualitäts- und Serviceproblemen

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Das Handelsblatt berichtete damals (am 21.12.2010) unter anderem: "Ganz so tadellos ist die Bilanz drei Jahre nach dem Amtsantritt von [T-Systems CEO] Clemens nicht. Er hat zwar zahlreiche internationale Konzerne als Kunden gewinnen können. Doch inzwischen stellt sich heraus, dass T-Systems bei der Umsetzung der ProjekteProjekte nicht ganz so erfolgreich ist wie bei deren Akquise: Ausgerechnet der Vorzeige-Kunde Shell sei sauer, heißt es in Branchenkreisen. Es gebe immer wieder Probleme mit der IT, deren Betrieb der Ölmulti an T-Systems ausgelagert hat. Zudem habe die Telekom-Tochter die versprochenen Einsparungen nicht erreicht." Alles zu Projekte auf CIO.de

Probleme bei Servicequalität waren vorgezeichnet

Neben drohenden Einbußen bei der Marge waren schon damals Probleme bei der Servicequalität vorgezeichnet, meint Experton-Analyst Zilch, weil T-Systems weitgehend auf die Mitarbeiterübernahme seiner Neukunden verzichtet habe. Schon daraus ergäben sich Defizite im Know-how über die IT des neuen Kunden, die nicht so einfach zu kompensieren sei.

Ferri Abolhassan, bei T-Systems als Vorstand für den gesamten Produktionsbereich zuständig, hat mit seinen Maßnahmen zum schnellen Turnaround beigetragen.
Ferri Abolhassan, bei T-Systems als Vorstand für den gesamten Produktionsbereich zuständig, hat mit seinen Maßnahmen zum schnellen Turnaround beigetragen.
Foto: T-Systems International GmbH

"Da haben bei T-Systems nach den Großakquisitionen schlicht die Kapazitäten gefehlt", urteilt Zilch. Dazu seien die marktüblichen Risiken bei den Outsourcing-Verträgen der zweiten Generation gekommen. "Wenn ich Neukunden gewinne, weiß ich nicht genau, wie die IT bei ihm aussieht". So habe man sich zusätzlich große Aufgaben aufgebürdet.

Beides habe zu den noch in diesem Quartal spürbaren Verwerfungen bei der Servicequalität geführt. Aber die Probleme seien nun, meint nicht nur T-Systems, gelöst. So heißt es im Quartalsbericht von T-Systems: "Die Maßnahmen zur Qualitätssicherung beginnen sich auszuzahlen und führten beispielsweise im Jahresverlauf zu verbesserten Kennzahlen für Kundenzufriedenheit."

Vorstand Abolhassan schafft den Turnaround

Eine Einschätzung, die Andreas Zilch teilt. Ihn beeindruckt der Turnaround bei T-Systems, den das Unternehmen nach Meinung des Analysten vor allem einem Mann verdankt: Dem für den Bereich Produktion verantwortlichen Vorstandsmitglied Ferri Abolhassan. Der sei eher als harter Hund bekannt, habe aber in den drei Jahren seiner Tätigkeit für T-Systems bereits nachweisliche Erfolge vorzuweisen.

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