Arbeitszufriedenheit

Talente liegen brach, Motivation sinkt

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.

Jeder zehnte nutzt kein Talent

Führungskräfte sollten die Stärken ihrer Mitarbeiter kennen - sonst sind sie, wie zehn Prozent der Angestellten, extrem unzufrieden.
Führungskräfte sollten die Stärken ihrer Mitarbeiter kennen - sonst sind sie, wie zehn Prozent der Angestellten, extrem unzufrieden.
Foto: Joachim Wendler

Mehr als jeder zehnte Mitarbeiter gab an, dass er keine einzige seiner Fähigkeiten im Job einsetzen konnte: 123 von mehr als 1000 Mitarbeitern fühlten sich demnach in ihrem Arbeitsplatz gar nicht wohl. Keine gute Bilanz für Firmen oder Führungsverantwortliche.

Natürlich können Mitarbeiter nicht jedes Talent überall gleich einsetzen. Zwar gelten Religiosität und Mut als positiv - im Job wirklich nutzen kann man sie jedoch nicht, so die Studie. Ehrlichkeit und soziale Intelligenz empfanden dagegen die meisten Probanden als äußerst wichtig für die Jobzufriedenheit. Die anderen Charaktereigenschaften rangierten zwischen diesen beiden Extrempunkten.

Herausforderung für Führungskräfte

Angesichts dieses Ergebnisses sollten sich Entscheider darüber im Klaren sein, dass miese Stimmung und unmotivierte Mitarbeiter Unternehmen viel kosten. Da sollten Führungskräfte lieber in die eigenen Angestellten investieren. Denn zufriedene Mitarbeiter sind produktiver, heißt es in der Studie der Züricher Wissenschaftler. Eine Potenzialanalyse der eigenen Mitarbeiter kann Entscheidern helfen, Stärken zu erkennen. Entscheider müssen also nicht nur die Schwächen ihrer Mitarbeiter kennen. Davon profitiert letztendlich auch das Unternehmen selbst.

Geld, das zeigen andere Studien, ist für Mitarbeiter zwar durchaus auch ein Anreiz. Am wichtigsten sind Angestellten aber ein positives Arbeitsumfeld und eine erfüllende Tätigkeit. "Wird vor der Besetzung einer Stelle abgeklärt, welche Charakterstärken für die Arbeit zentral sind, so kann eine Person anhand dieser Stärken rekrutiert werden. Davon profitieren dann Arbeitgeber und Arbeitnehmer", so Harzer. Denn zufriedene Mitarbeiter nähmen ihren Beruf als Berufung wahr.

Für die Studie befragten Harzer und Ruch 1111 Probanden, davon waren 479 Männer und 632, Frauen. Die Probanden waren im Schnitt 43 Jahre alt.

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