Cloud Computing


Mobile Apps aus der Cloud

Telekom verkauft Salesforce – und hostet es auch

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Der Cloud-Anbieter Salesforce.com hat die Deutsche Telekom AG beziehungsweise deren Dienstleister T-Systems als Vertriebs- und Hosting-Partner für Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgewählt.

Vor einigen Monaten angekündigt, ist die Partnerschaft jetzt aktiv. Die Papierarbeit ist getan, der erste Referenzkunde soll demnächst angekündigt werden.

Demzufolge wird T-Systems ab dem kommenden Jahr ein deutsches Data-Center für die Plattform "Salesforce 1" bereitstellen. Zudem wird sie die in Form mobiler Apps bereitgestellten Lösungen aus Customer-Relationship-Management, Service-Management und Marketing auch vermarkten - vorzugsweise an bestehende Kunden, so Michael Müller-Berg, bei T-Systems für das Thema Partner Sales verantwortlich,

RZ-Standort ist ein emotionales Thema

Viele Marktbeobachter vermuten, dass Salesforce auf diese Weise versucht, Vertrauen bei der notorisch Cloud-kritischen deutschen Kundschaft zu gewinnen. Als Telekom-Tochter genießt der IT-Dienstleister T-Systems einen guten Ruf. Und das deutsche Datenschutzrecht ist ein starkes Argument zugunsten eines heimischen Rechenzentrums. Wo genau die Kapazität bereitgestellt werden soll, ist angeblich noch nicht spruchreif. Aber als ein heißer Kandidat wird aber das neue Telekom-Rechenzentrum in Biere bei Magdeburg gehandelt.

Joachim Schreiner, Senior Vice President für die DACH-Region bei Salesforce.com, hält das Argument der vertrauensbildenden Maßnahme für überstrapaziert.Das Thema RZ-Standort habe zwar "emotionalen", aber keinen "technischen" Wert. Wichtiger sei das "Go to Market", sprich: der Vertriebsteil des Abkommens. "Wir sehen uns nicht mehr als amerikanische Marke", schickt der deutsche Salesforce-Chef hinterher: "Aber eine deutsche Identität hat nicht unbedingt mit Sicherheit zu tun."

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