Kerkhoff wird Übergangschef

Thyssenkrupp ringt um Stabilität

15.07.2018
Bei Thyssenkrupp soll vorübergehend der langjährige Finanzchef Guido Kerkhoff für Kontinuität sorgen. Der Manager war enger Mitarbeiter des zurückgetretenen Konzernchefs Hiesinger.
Guido Kerkhoff ist Interims-CEO bei ThyssenKrupp.
Guido Kerkhoff ist Interims-CEO bei ThyssenKrupp.
Foto: Thyssenkrupp AG

In der Führungskrise bei ThyssenkruppThyssenkrupp übernimmt mit Guido Kerkhoff ein langjähriger enger Mitarbeiter des zurückgetretenen Konzernchefs vorübergehendvorübergehend das Ruder. Kerkhoff werde das Unternehmen führen, bis ein Nachfolger für Heinrich Hiesinger gefunden sei, teilte Thyssenkrupp am Freitag in Essen mit. Die Entscheidung im Aufsichtsrat sei einstimmig gefallen, hieß es. "Die Aufsichtsratsmitglieder sind sich einig, dass Thyssenkrupp vor allem Stabilität und Kontinuität braucht, um den eingeschlagenen Weg der Transformation erfolgreich fortsetzen zu können", sagte Aufsichtsratschef Ulrich Lehner. Top-500-Firmenprofil für ThyssenKrupp Alles zu Interim Management auf CIO.de

Kerkhoff hat damit auch die Rückendeckung von Ursula Gather, die als Vertreterin der mächtigen Krupp-Stiftung im Aufsichtsrat des Konzerns sitzt. Die Stiftung ist mit einem Anteil von 21 Prozent wichtigste Aktionärin. Nach dem überraschenden Rückzug von Hiesinger Ende vergangener Woche war zunächst über einen mangelnden Rückhalt durch die Stiftungschefin spekuliert worden.

Hiesinger war zuvor von aktivistischen Investoren scharf attackiert worden, die einen schnelleren Umbau des Konzerns fordern. Zweitgrößter Thyssenkrupp-Aktionär ist mit einem Anteil von 18 Prozent der schwedische Investor Cevian, der auch im Aufsichtsrat des Konzerns vertreten ist.

Gather hatte sich bereits im Vorfeld, ebenso wie weitere Mitglieder des Stiftungskuratoriums, für Kontinuität beim Kurs des Unternehmens ausgesprochen. Bei einer am Freitag geplanten Sitzung des Kuratoriums wird nach Informationen des "Handelsblatts" damit gerechnet, dass sich auch das Gremium für den Erhalt von Thyssenkrupp als Gesamtkonstrukt aussprechen wird. (dpa/rs)

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