MIT ehrt Professor der TU München

Tool gegen einfrierende Rechner

21.09.2010
Von Nicolas Zeitler

32-jähriger Informatik-Professor will Software sicherer machen

Andrey Rybalchenko, dessen Lebenslauf samt Publikationsliste trotz seines jugendlichen Alters schon elf Seiten lang ist, denkt inzwischen ebenfalls weiter, wie seine Entdeckung genutzt werden könnte. Nicht genug damit, dass ein Werkzeug wie der Terminator die Qualität von Software verbessere, dadurch weniger Fehler aufträten und Firmen viel Geld sparten. Verifikations-Methoden seien auch gut geeignet, um die Sicherheit von Programmen zu erhöhen. "Man könnte damit nachweisen, ob eine Software bei beliebigen Eingaben immer im Rahmen des Erlaubten reagiert oder ob Exploits möglich sind", erklärt der Professor für Theoretische Informatik.

Berufen hat ihn die Technische Universität München Anfang des Jahres. Vorher leitete er eine Forschungsgruppe für Verifikation am Max-Planck-Institut für Software-Systeme in Saarbrücken und Kaiserslautern. Studiert hat der in Russland aufgewachsene Rybalchenko zunächst in Voronezh in seinem Geburtsland, später an der Universität des Saarlandes. Rybalchenko ist der zweite Informatiker in Folge aus Saarbrücken, der in die Reihe der "TR 35" aufgenommen wurde. Voriges Jahr erhielt der Informatiker Michael Backes die Auszeichnung, der weiterhin in Saarbrücken lehrt und forscht.

Radfahren und Surfen als Ausgleich

Andrey Rybalchenko radelt unterdessen fast jeden Morgen von seiner Wohnung in München-Schwabing die gut 15 Kilometer Richtung Norden zum Sitz seiner Fakultät nach Garching - und widmet sich nach Turings Halteproblem auch wieder Grundlagen seines Fachs. "Gerade bereite ich eine Einführungsvorlesung für nächstes Semester vor", erzählt er. 2003 stand er an der Uni in Saarbrücken zum ersten Mal vor Studenten und hielt ein Programmier-Tutorium. "Nach fünf Jahren in Forschungslabors jetzt wieder zu lehren, macht großen Spaß", sagt er.

Wenn er den Kopf völlig von Informatik frei bekommen will, begibt sich Andrey Rybalchenko zum Windsurfen aufs Wasser. Er sagt: "Das ist ein fantastisches Gefühl, als ob man fliegt." - Und das ganz ohne die Gefahr, wegen eines Software-Fehlers abzustürzen.

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