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Weniger Gründungen in SAP-Region

Top 25 der deutschen IT-Standorte

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Rhein-Neckar-Kreis und Landkreis München sind laut neuem Software-Atlas von Fraunhofer weiterhin die führenden IT-Standorte - dahinter gab es Verschiebungen.
So hat sich die deutsche IT-Landkarte in den vergangenen zehn Jahren verändert.
So hat sich die deutsche IT-Landkarte in den vergangenen zehn Jahren verändert.
Foto: Fraunhofer ISI

Die deutsche Software- und IT-Dienstleistungsbranche gedeiht nach wie vor prächtig – und das vor allem in ihren Zentren wie dem Rhein-Neckar-Kreis, dem Großraum München und dem Rhein-Main-Gebiet. Das geht aus dem aktuellen Software-Atlas hervor, den das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) im Auftrag der Software AG und des vom Bundesforschungsministerium geförderten Software-Clusters aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Südwesten Deutschlands veröffentlicht hat. Dokumentiert werden dort Daten aus dem Jahr 2011.

Besonders ins Auge springen in der Studie der Autoren Timo Leimbach und Sven Wydra wie stets die thematischen Landkarten und das Ranking der Städte und Regionen, in denen die Branche besonders vertreten ist. Wie im Vorjahr führt die Rangliste der Rhein-Neckar-Kreis, in dem der SAP-Sitz Walldorf liegt, vor dem Landkreis München an. Dass es hier sehr wohl jährliche Veränderungen gibt, zeigt sich dahinter daran, dass Darmstadt Leverkusen vom dritten Platz verdrängen konnte.

Jenseits der Details gilt es aber vorneweg festzuhalten, wie sehr die Branche insgesamt an volkswirtschaftlicher Bedeutung gewinnt. 2011 stieg laut Studie die Beschäftigung um 4,97 Prozent. „Hierbei hat die Branche, die schon mit einer sehr positiven Entwicklung aus der Finanzkrise 2008/2009 hervorgegangen ist, nochmals deutlich und überdurchschnittlich von der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands profitiert“, kommentieren die Autoren.

Das Beschäftigungswachstum lag also deutlich über dem entsprechenden Zuwachs in der Gesamtwirtschaft, so dass der Anteil der in Software-Häusern und bei IT-Dienstleistern Beschäftigten von 1,67 auf 1,71 Prozent anstieg. Zu Zeiten des New-Economy-Booms 2001 waren es lediglich 1,31 Prozent. Im vergangenen Jahrzehnt gab es also einen bemerkenswerten und stetigen Bedeutungszuwachs. Regional spiegelt sich das wider in der Entwicklung neuer Zentren etwa in Ostwestfalen und Franken, die 2001 in der IT noch weiße Flecken waren.

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