Vor allem praktische Erfahrung ebnet den Weg in die IT-Branche

Trainieren geht über Studieren

20.03.2008
Von Nicolas Zeitler
Praxiserfahrung ist fast alles: Mehr als 80 Prozent bezeichnen sie als wichtig, um Kenntnisse zu erwerben. Die Hochschulausbildung spielt in den Augen der Fachleute dagegen eine wesentlich geringere Rolle bei der Vermittlung von Fertigkeiten. (Blau = wichtig, grau = neutral, rot = unwichtig)
Praxiserfahrung ist fast alles: Mehr als 80 Prozent bezeichnen sie als wichtig, um Kenntnisse zu erwerben. Die Hochschulausbildung spielt in den Augen der Fachleute dagegen eine wesentlich geringere Rolle bei der Vermittlung von Fertigkeiten. (Blau = wichtig, grau = neutral, rot = unwichtig)
Foto: Global Knowledge

Von den Akademikern sehen 43 Prozent im Thema ihrer Abschlussarbeit einen Faktor, der entscheidend für die Zusage auf die erste feste Stelle war. 34 Prozent meinen, die Art des Abschlusses habe darauf Einfluss gehabt. Nur jeder Vierte indes denkt, dass der Name der von ihm besuchten Hochschule ihm die Tür geöffnet hat.

Finanzbranche will Akademiker

Höheres Ansehen als im Durchschnitt scheint ein Hochschulstudium in der Finanzbranche zu genießen. Arbeitgeber interessieren sich hier stärker für das Fach, in dem ein Bewerber seinen Abschluss gemacht hat, und im Vergleich mit anderen Branchen weniger für praktische Erfahrung.

Der Einstieg in die IT-Karriere gelingt mehr als jedem Dritten über eine spezifische Stelle (37 Prozent). Diese Quote ist bei den Berufsanfängern mit Hochschulabschluss sogar noch etwas höher (43 Prozent). Eine geringere Rolle spielen Trainee-Programme, über die 32 Prozent aller IT-Fachkräfte ins Geschäft gekommen sind. Ein Fünftel ist auch auf einer Stelle in der Informationstechnologie gelandet, nachdem er zuvor im selben Unternehmen in einem anderen Bereich gearbeitet hat.

Management-Fähigkeiten weniger wichtig bewertet

Technisches Verständnis und fachliche Qualifikation sehen die IT-Fachkräfte als den wichtigsten Faktor an, um ihre Aufgabe zu erfüllen (im Schnitt wichtig bis sehr wichtig). Am zweitwichtigsten ist in ihren Augen die Neigung, sich mit IT-Fragen zu beschäftigen. Die Fähigkeit, ProjekteProjekte zu lenken, bewerten die Befragten dagegen mit 3,30 auf der Skala zwischen eins und fünf. Für die Verfasser der Untersuchung ist das ein überraschendes Ergebnis. Schließlich sei es unübersehbar, dass IT-Projekte immer wieder gerade an Schwächen auf diesem Gebiet scheiterten, kommentieren sie. Alles zu Projekte auf CIO.de

Für die Untersuchung wurde auch gefragt, was die Experten tun, um ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und das berufliche Fortkommen zu fördern. Drei von vier sehen einen Schlüssel dazu darin, selbst die Verantwortung für die persönliche Weiterentwicklung zu übernehmen. Was genau der einzelne darunter versteht, wurde nicht abgefragt. Fast zwei Drittel bilden sich weiter, indem sie beispielsweise Fachzeitschriften oder Blogs lesen. Und die Hälfte der Befragten folgt den Lernprogrammen und Entwicklungsstrategien, die die IT-Abteilung ihres Arbeitgebers vorgibt. Nur zwei Prozent gaben an, gar nichts dafür zu tun, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

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