Extremsport für Führungskräfte

Triathlon härtet für die Karriere

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Zum einen waren bislang insbesondere Teamsportarten Gegenstand von Untersuchungen, weil in ihnen auch ein Trainingsfeld für Teamgeist und Mitarbeiterführung gesehen wird. Im Vergleich dazu lassen sich bei einer abgeschiedenes Einzeltraining erfordernden Sportart wie Triathlon aber keine negativen Auswirkungen feststellen.

Insgesamt 80 Prozent der Befragten sehen Triathleten zwar eher als Individualisten, 40 Prozent trainieren am liebsten alleine, aber alle schätzen auch das soziale Umfeld der Sportart. Dies spiegele die hohe Bedeutung eigenverantwortlichen Handelns in der beruflichen Führungsrolle wider, so Becker: "Der im Triathlon notwendige Einzelkämpfercharakter hat keine entscheidend negative Auswirkung auf die Führungspersönlichkeit."

Forscher sehen "effiziente Synergie"

Zum anderen könnte der beträchtliche Trainingsaufwand als unvereinbar mit den Anforderungen einer Führungsposition erscheinen. "Der Schlüssel zum Erfolg scheint ein gutes Zeitmanagement zu sein, der Tagesablauf muss straff und effizient organisiert werden", sagt dazu Becker. "Auf Dienstreisen befinden sich die Laufschuhe im Gepäck, in der Mittagspause wird das öffentliche Hallenbad aufgesucht."

In jedem Fall also eine andere Form von Ausgleich als gelegentliches Joggen oder ein entspanntes Stündchen im Fitnessstudio oder auf dem Tennisplatz. Das entscheidende Erfolgskriterium für die Bewältigung der sportlichen Langdistanz sei die Motivation, so Becker. Sie muss von innen kommen, die Psychologie spricht von "intrinsischer Motivation".

Und diese ist für Führungskräfte mit großem Handlungsspielraum auch beruflich von Vorteil. "Wer sich trotz Regens die Laufschuhe schnürt, überwindet auch beruflich Durststrecken leichtfüßiger als andere", so die Forscher aus Franken.

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