Consultant-News


Verlierer und Gewinner

Übersicht deutscher IT-Services-Markt 2007

06.05.2008
Von Thomas Zeller

1. T-Systems (Marktanteil: 10 Prozent)

In diesem Jahr dürfte die Telekom-Tochter endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen. Mehr als zwei Jahre kursierten Gerüchte über einen möglichen Verkauf oder eine Zerschlagung. Das hat in der Bilanz deutliche Spuren hinterlassen. Der Konzern verlor 2007 bei den Marktanteilen. "Vergangenes Jahr hat das Kundenvertrauen wegen den Unsicherheiten über eine mögliche Zerschlagung enorm gelitten. Inzwischen wurde die Bedeutung von T-Systems innerhalb des Telekom-Konzerns aber wieder bekräftigt", sagt PAC-Berater Kaiser. Den Image-Verlust musste der Dienstleister jedoch mit Kampfpreisen ausgleichen, was wiederum zu niedrigeren Margen führte. Punkten konnte T-Systems dagegen bei der Standardisierung seines Lösungsangebotes. Hier hat der Konzern zu den bisherigen Marktführern aufgeschlossen.

T-Systems CEO Reinhard Clemens. "Viele Kunden haben erkannt, dass die Kommunikation mit indischen Dienstleistern oft schwierig ist."
T-Systems CEO Reinhard Clemens. "Viele Kunden haben erkannt, dass die Kommunikation mit indischen Dienstleistern oft schwierig ist."

Zumindest die Partnersuche dürfte, für das Unternehmen vorerst zu Ende sein. Auf der Cebit 2008 kündigte Telekom-Chef René Obermann eine Kooperation mit dem US-Dienstleister Cognizant an. Als Teil der Partnerschaft wird die indische Niederlassung von T-Systems mit 1.150 Mitarbeitern an Cognizant übergehen. Ob man auf längere Sicht "Personal anpassen" müsse, werde die Marktsituation zeigen, sagt T-Systems-CEO Reinhard Clemens. Allerdings will das Unternehmen seine Ausgaben für IT-Services in Indien um 30 Prozent senken.

Die Vereinbarung hilft T-Systems zudem bei seinem vordringlichsten Problem - der Globalisierung des eigenen Geschäfts. Bisher war der Konzern vor allem in Europa stark. Auch die Gedas-Übernahme vor zwei Jahren konnte daran wenig ändern. Cognizant ist dagegen stark im indischen und chinesischen Markt vertreten und kommt dort immerhin auf 40.000 Beschäftigte.

Auf diese Offshore-Kapazitäten erhält T-Systems nun Zugriff. Seinen Kunden verspricht der Anbieter durch die Zusammenarbeit besseren Zugang zu kostengünstigen Offshore-Dienstleistungen bei gleichzeitigem Service vor Ort. "Viele Kunden haben erkannt, dass die Kommunikation mit indischen Dienstleistern oft schwierig ist", sagt Reinhard Clemens. Die neue Struktur ermögliche hier Verbesserungen, weil Ansprechpartner vor Ort die Sprache des Kunden sprächen sowie über dessen Geschäftsziele im Bilde seien.

Die Kooperation sieht zudem eine Aufteilung der globalen Märkte nach Branchen vor. So wird Cognizant künftig außerhalb von Europa Kunden im Finanz- und Pharma-Sektor adressieren. T-Systems wird sich dagegen um die Bereiche Fertigung, Automotive und Public kümmern. Außerdem soll der Dienstleister nach Aussage von Clemens bis 2010 Marktführer bei den IT-Services in Europa werden. Aus der bisherigen Vereinbarung ausgenommen und damit auch potenzieller Streitpunkt ist der gemeinsame Auftritt auf dem US-Markt.

T-Systems

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oberer zweistelliger Millionenbetrag

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Stillschweigen über Volumen vereinbart

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