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Verlierer und Gewinner

Übersicht deutscher IT-Services-Markt 2007

06.05.2008
Von Thomas Zeller

4. SIS (Marktanteil 5 Prozent)

Christoph Kollatz, SIS-CEO sieht SIS durch Siemens One auf dem richtigen Weg: "Die Vernetzung der 46 Rhön-Kliniken ist erst durch die Kooperation mit dem Sektor Healthcare zum Erfolgsprojekt geworden."
Christoph Kollatz, SIS-CEO sieht SIS durch Siemens One auf dem richtigen Weg: "Die Vernetzung der 46 Rhön-Kliniken ist erst durch die Kooperation mit dem Sektor Healthcare zum Erfolgsprojekt geworden."
Foto: Siemens Business Services

Seit dem 15. Januar 2007 heißt SBS nun SIS. In dem neuen Unternehmen sind sämtliche IT- und Software-Aktivitäten von Siemens gebündelt. "Mit diesem Schritt kommt die Siemens-Tochter endlich in ein ruhigeres Fahrwasser", sagt PAC-Berater Kaiser. Zudem konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr deutlich vom Outsourcing-Vertrag mit der Bundeswehr profitieren. Dadurch hat SIS Marktanteile hinzugewonnen. Bereinigt um diesen Vertrag hätte der Dienstleister nicht mit dem Marktwachstum mithalten können.

Christoph Kollatz, CEO von Siemens IT Solutions and Services (SIS), sieht sein Unternehmen nun aber auf Wachstumskurs: "Wir haben in 2007 auch die Restrukturierung abgeschlossen und das Ergebnis um rund eine Milliarde Euro verbessert." Zudem seien die Margen-Ziele im vergangenen Jahr erreicht worden. "In den letzten vier Quartalen lagen wir jeweils bei über fünf Prozent Group Profit und damit im Margen-Korridor."

Allerdings lassen sich die SIS-Zahlen nur bedingt mit denen von SBS vergleichen. Denn die neue Organisation aus fünf früheren Siemens-Gesellschaften verfügt nun über große Kapazitäten bei der Near- und Offshore-Entwicklung. Während in Deutschland die Zahl der Beschäftigten schrumpfte, stieg sie in den Niedriglohnländern deutlich an. Die neue Positionierung tat wohl auch dem Geschäft mit den externen Kunden gut. Deren Umsatzanteil erhöhte sich auch Herkules-bedingt um zehn auf jetzt 70 Prozent.

Trotz des geringeren Umsatzanteils mit internen Kunden ist SIS enger an Siemens gebunden, als es SBS je war. Den Rahmen dafür bildet das Programm "Siemens One". Darin wurden die Vertriebsaktivitäten von SIS und den Geschäftsbereichen zusammengeführt. SIS-Chef Kollatz kann auch schon erste Erfolge vorweisen: "Wir haben in erstaunlich kurzer Zeit eine Reihe sehr guter Kooperationen generieren können. So modernisierte Siemens das Wasser- und Abwassersystem der slowakischen Bratislava Waterworks Company und wir betreiben die gesamte IT." Außerdem sei die Vernetzung der 46 Rhön-Kliniken erst durch die Kooperation mit dem Sektor Healthcare zum Erfolgsprojekt geworden.

SIS: Die 5 größten Outsourcing-Kunden 2007

Bundeswehr

Continental

C&A

Kordoba

Gerling

Durch die enge Bindung an den Mutterkonzern konnte der Dienstleister vom vorhandenen Branchenwissen profitieren. Das bezieht sich vor allem auf die Branchen, in denen auch Siemens stark ist, also im öffentlichen Sektor, Medien, Gesundheitswesen, Telekommunikation und Finanzindustrie. Von Marktbeobachtern wie dem PAC-Berater Stephan Kaiser wird der Integrationsansatz positiv bewertet: “Im IT-Lösungsgeschäft gibt es bei den Kunden unterschiedliche Entscheiderstrukturen - sowohl in der IT als auch im Fachbereich. Siemens One ist dazu da, diesen Spagat zu professionialisieren."

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