IT-Markt 2019

Um diese Themen kommt 2019 kein IT-Anbieter herum

Wafa Moussavi-Amin ist Analyst und Geschäftsführer bei IDC in Frankfurt. In seiner Funktion als Geschäftsführer verantwortet Wafa Moussavi-Amin seit Oktober 2004 die Strategie und Geschäftsentwicklung der International Data Corporation (IDC) in Deutschland und der Schweiz, seit 2013 zeichnet er zudem verantwortlich für die Region Benelux.

Der Modernisierungszyklus für die Unternehmensinfrastruktur ist langsam abgeschlossen, das jüngste (überfällige) PC-Revival hat seinen Höhepunkt erreicht und auch Smartphone-Anbieter werden es in Zukunft zunehmend schwerer haben, die rückläufige Nachfrage (=weniger abverkaufte Stückzahlen) durch kräftige Preiserhöhungen auszugleichen. Schaut man sich das Gesamtbild an, wird sich die Branche in den nächsten zwölf Monaten auf ein deutlich schwächeres Wachstum der Geräte- und Infrastruktur-Ausgaben einstellen müssen.

Das Wachstum im Hardware-Segment wird von acht Prozent im Jahr 2018 auf weniger als fünf Prozent in diesem Jahr sinken, was hauptsächlich auf den Rückgang im Infrastructure-Bereich zurückzuführen ist - dort sehen wir einen Rückgang von satten 22 Prozent im Vorjahr auf weniger als sieben Prozent im Jahr 2019. Im Vergleich: für 2019 erwarten wir im Bereich IT-Services ein Wachstum von drei Prozent.

Macht und Einfluss von Dienstleistern wachsen weiter

Eine Folge des Booms der Cloud-Expansion der vergangenen Jahre ist die wachsende Macht der Dienstleister, wenn es um ihre Dominanz als IT-Einkäufer auf dem IT-Markt geht. Die Einnahmen aus der Cloud-IT-Infrastruktur übertrafen im dritten Quartal 2018 erstmals die traditionelle Infrastruktur und haben sich in den vergangenen beiden Jahren verdoppelt, was vor allem auf die Public-Cloud-Entwicklung zurückzuführen ist. Obwohl sich dieses Tempo 2019 zwangsläufig verlangsamen wird, da sich die Wertschöpfungsketten allmählich normalisieren, wird sich die langfristige Verlagerung auf die Bereitstellung in der Cloud fortsetzen und die Service Provider werden zu immer wichtigeren Investoren in Hardware.

Der Einfluß von Dienstleistern beschränkt sich dabei nicht nur auf die Segmente ServerServer und StorageStorage. Das rasante Wachstum und die Expansion dieser Anbieter wird vielmehr dazu führen, dass sie einen immer größeren Investitionsanteil an anderen IT-Marktsegmenten - von der Software bis zu Telekommunikationsdiensten - haben werden. Neben Cloud-Service-Providern entstehen neue digitale Service-Provider, deren Expansion sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für Anbieter traditioneller IT-Produkte und -Dienstleistungen darstellen wird. Alles zu Server auf CIO.de Alles zu Storage auf CIO.de

Das Dienstleistermodell ist insofern stabil, als eine Verlangsamung der Weltwirtschaft theoretisch weniger Auswirkungen auf die IT-Ausgaben haben dürfte als in der Vergangenheit, als die Endanwender ihre Hard- und Software-Budgets tendenziell beim ersten Anzeichen eines Umsatzrückgangs gekürzt haben. Auf diesem neuen Marktplatz für "Everything- as-a-Service" können viele Anwender ihren Bedarf an Ressourcen weniger volatil auf- und abbauen.

Zur Startseite