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Wachstum vor allem bei externen Anwendungen zur Kommunikation mit Kunden

Unternehmen geben in fünf Jahren 4,6 Milliarden Dollar für Web 2.0 aus

25.04.2008
Von Nicolas Zeitler
Künftig wird sich der Schwerpunkt des Einsatzes von Web 2.0-Anwendungen verschieben: von der internen zur externen Kommunikation.
Künftig wird sich der Schwerpunkt des Einsatzes von Web 2.0-Anwendungen verschieben: von der internen zur externen Kommunikation.
Foto: Forrester

Worauf die Akteure der Wirtschaft ihren Schwerpunkt legen, ist indes je nach Region unterschiedlich. In Europa wird wohl der interne Web 2.0-Einsatz weiter vorherrschen, weil Forrester zufolge vergleichsweise wenige europäische Konsumenten offen für die Technologien sind. In Asien und rund um den Pazifik wird wegen des von Europa unterschiedlichen Kundenverhaltens dagegen das Marketing über Web 2.0 eine gewichtige Rolle spielen. Spitzenreiter soll hier Südkorea sein. Ausnahme in der Region ist Indien. Der weitreichende Einsatz von Wikis, Widgets und Mashups in Call- und Outsourcing-Centern wird auf dem Subkontinent große Investitionen in interne Anwendungen zur Folge haben.

Seit der Begriff "Web 2.0" im Jahr 2004 geprägt wurde, habe sich ein wahrer Hype darum entwickelt, stellen die Autoren des Berichts fest. Dafür sprächen nicht nur die vielen Artikel über das Thema in Publikumsmedien. Auch Unternehmen hätten sich die neuartigen Anwendungen schnell zunutze gemacht. 56 Prozent der nordamerikanischen und europäischen Firmen sehen dem Bericht zufolge Web 2.0-Initiativen unter den wichtigsten Projekten in diesem Jahr.

IT-Entscheider eher skeptisch

Was die Begeisterung für Web 2.0 angeht, sind die Meinungen in vielen Unternehmen indes geteilt. Als Befürworter identifiziert die Forrester-Studie neben dem Marketing unter anderem Forschungs- und Entwicklungsabteilungen oder die Unternehmenskommunikation. Allerdings fehle den Entscheidern in diesen Bereichen häufig die Befugnis oder das Verständnis, um selbstständig neue Technologien einzuführen. Sie sind dafür auf die IT-Abteilungen angewiesen.

Und in denen herrsche häufig Skepsis. Zum einen wegen der knappen Budgets: Demnach frisst im Durchschnitt allein der Unterhalt bestehender Systeme 70 Prozent des Haushalts auf. Dazu kommt die Haltung vieler CIOs, die Web 2.0-Anwendungen als "unsichere Technologie auf Endverbraucher-Niveau und mit geringem Wert" betrachten.

Nur ein Zehntel der CIOs fördert soziale Netzwerke im Unternehmen

Das deckt sich mit den Ergebnissen einer unlängst veröffentlichten Umfrage von CIO.com unter 311 IT-Entscheidern. Die Mehrheit von ihnen zeigte sich darin nicht gerade begeistert von Blogs, Wikis oder sozialen Netzwerken. Nur 30 Prozent von ihnen bieten in ihrem Betrieb Wikis als Anwendung an. 23 Prozent unterhalten Blogs, 18 Prozent unterstützen RSS als Mittel zur Verbreitung von Informationen. Nur jeder Zehnte hat in seiner Firma ein soziales Netzwerk für die Kommunikation der Mitarbeiter eingeführt.

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