BI ohne Business Case geht nicht

"Unternehmensdaten müssen vertrauenswürdig sein"

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Operatives BI wird zu wenig betrieben

Aber es gibt durchaus mittlerweile gute Beispiele für die Umsetzung ins Operative, etwa beim CRMCRM. Der Online-Buchhändler buch.de beispielsweise steuert mit Business-Analytik sein Kampagnenmanagement. Die Air Berlin steuert ihre operative Flugroutenplanung über BI. Anhand von Auslastungen und Forecasting wird da der Flugplan etwa anhand der tatsächlichen Auslastung der Routen angepasst. Der Frankfurter Flughafen steuert sämtliche Flugbewegungen mit Realtime Analytics. Wenn zum Beispiel ein Flugzeug verspätet ist, wird unmittelbar die Workforce erhöht, um etwa das Gepäck schnell noch auf die Anschlussflüge zu verteilen. Alles zu CRM auf CIO.de

CIO: Nicht jeder betreibt einen Flughafen oder eine Fluggesellschaft...

Martin: Das stimmt. Aber solche Beispiele lassen sich leicht auf sämtliche Netzwerker und Logistiker - die Telekom, Energieversorger, Netzversorger, Verkehrssteuerer - übertragen. Sie finden operative BI im CRM-Bereich bei Cross- und Upselling-Maßnahmen. Damit umfassen Sie den gesamten Handelsbereich. Sogar in der Fertigung ist operative BI wichtig, etwa beim Quality Management. Mit Realtime-BI werten Sie am Ende einer Schicht sofort aus, wo es Probleme gab. Die Ergebnisse kommen sofort in die nächste Schicht, um diese Probleme zu vermeiden.

Allerdings bin auch ich manchmal enttäuscht, wie wenig diese Möglichkeiten tatsächlich genutzt werden.

CIO: Für die Einführung von BI ist die IT-Abteilung zuständig. Danach arbeiten Management und Fachbereiche mit den Lösungen. Wie einfach müssen BI-Tools sein, damit die tägliche Arbeit damit funktioniert?

Martin: So einfach wie ein Spreadsheet. Wenn die Tabellenkalkulation als Frontend für die Dateneingabe oder als Ausgabe für die Analysen und Reports verwendet wird, dann ist das optimal, weil alle Zahlenarbeiter im Unternehmen mit Tabellen arbeiten. Allerdings dürfen solche Tabellen niemals individuell am Arbeitsplatz gepflegt werden, denn so bekommt man niemals konsistente Daten.

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