HypoVereinsbank

Unterwegs zu Innovationen

30.05.2006

IT in der Sprache des Fachbereichs

Das Modell hilft auch, IT in der Sprache des Fachbereichs zu erklären und so greifbar zu machen. „Dass der Bankbasisarbeitsplatz mit den zugerechneten Kosten die größte Ausgabenposition ist, wird in einer Projektsicht nicht deutlich“, so Rothe. Nach Abbildung eines Prozesses, der auf ein fachliches Thema wie Kontokorrent konzentriert ist, können Fachabteilung und IT mit der mittelfristigen Planung beginnen – und zwar nicht für ein IT-Produkt, sondern für den Gesamtprozess. „Hat man diesen strategischen Bebauungsplan entwickelt, kommt die Innovation hinein“, sagt Rausch. Diese sei die Transparenz für die Fachbereiche, so Rothe: „Durch kostentreiberorientierte Bepreisung, klare Service-Level- Vereinbarungen und die Beschreibung der zu liefernden Leistung sparen die Unternehmen Geld.“ Durch die Transparenz der Architektur könnten zudem redundante Systeme erkannt und beseitigt werden. Wie innovativ die Bank letztlich sein kann, sei aber auch abhängig von der Stellung des CIOs. Rausch: „Wenn das Governance-Modell von den Fachbereichen dominiert wird, diese also auf den Geldtöpfen sitzen und der IT gegenüber anordnen, was sie haben wollen, hat es der CIO nicht nur schwer, die Kosten unter Kontrolle zu halten, sondern auch, Innovation zu gestalten.“ In vielen Fällen liege die Steuerungskompetenz aber bereits auf Seiten des CIOs, der das gesamte Budget selbst verwaltet. „Er hat es dann wesentlich einfacher.“

Wo IT als reiner Lieferant von Informationstechnik und nicht als Partner für das Business wahrgenommen wird, fehlt der Raum für Innovation. Mit Erhöhungen des IT-Budgets für Innovationen ist bei der HVB wie bei den meisten Banken kaum zu rechnen. Die IT muss daher weiterhin das Kunststück vollbringen, bei praktisch gleichen IT-Budgets mehr zu leisten.

Aber es gibt Hoffnung für die Banken-CIOs. Bei den Finanzdienstleistern ändert sich gerade die Sicht der Verantwortlichen, die die IT nur als reinen Kostenfaktor begreift, so Rothe: „Jetzt setzt sich wieder die Erkenntnis durch, dass man mit schlanken Prozessen, bedienungsfreundlichen und attraktiven Internet-Leistungen Geld sparen, Kunden zufriedener machen und neue gewinnen kann.“ Und das schafft letztlich Raum für Neues – und Innovation. Johannes Klostermeier

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