IT führt zurück in Verwaltungssteinzeit

Update führt zum IT-Super-Gau

29.11.2004
Von Thomas Zeller

Der Systemausfall ist Wasser auf den Mühlen der Outsourcing-Gegner in Großbritannien. So forderten Gewerkschaftsvertreter die britische Regierung auf, von der Streichung von 30.000 Stellen im DWP abzusehen. Sie waren mit der verbesserten IT begründet worden. Insgesamt sollen im öffentlichen Bereich 104.000 Arbeitsplätze aufgrund der gesteigerten Effizienz der neuen IT-Systeme wegfallen.

Gescheiterte Projekte an der Tagesordnung

Der öffentliche Sektor in Großbritannien hat seit 2003 rund 12,4 Milliarden Pfund für IT-Projekte ausgegeben. Viele Vorhaben sind dabei jedoch völlig aus dem Ruder gelaufen. Entweder liegen sie hoffnungslos hinter dem Zeitplan oder die Kosten explodieren deutlich.

So verspätete sich die Einführung einer Guthabenkarte der Post und des "Department of Social SecuritySecurity" um etwa drei Jahre. Die Kosten lagen um 300 Millionen Pfund über der ursprünglichen Planung. Software-Probleme führten bei der Swanwick Luftraumkontrolle nicht nur zu erheblichen Verspätungen, sondern auch zu einer Beinahe-Kollision von zwei Flugzeugen. Alles zu Security auf CIO.de

Auch in Deutschland häuften sich in diesem Jahr die gescheiterten IT-Projekte im öffentlichen Bereich. So verfünffachten sich die Kosten für die Steuersoftware Fiscus auf 850 Millionen Euro. Als Folge wurde das Projekt zum großen Teil eingestellt. Auch beim Virtuellen Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit konnten sowohl der Zeitplan als auch der Kostenrahmen nicht eingehalten werden.

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